Das Interesse an den verfügbaren EEX-Kontrakten ist seit Wochen gering. Umsätze für die einzelnen Kontrakte haben zuletzt keine mehr stattgefunden. Heute sind lediglich für den April-24 Kontrakt einige Verkaufsangebote vorhanden, die mit 46,50 Euro/dt jedoch weit vom letzten festgestellten Settlement entfernt.
Am Verarbeitungsmarkt gibt es kaum noch effektive Umsätze. Die Vorräte sind fast überall komplett geräumt. In Belgien wird beispielsweise von einem sehr kleinen, aber umworbenen Angebot berichtet. Belgapom notiert heute für Fontane 55 Euro/dt. Die Auspflanzungen der Haupternte sind nun auch in Belgien endlich abgeschlossen, wie es vom Anbauerverband heißt. Die Bestände entwickeln sich insgesamt aber sehr unterschiedlich. In einigen lokalen Gebieten sind durch sehr starke Niederschläge die Dämme stark verkrustet und die Kartoffeln laufen nur schwach auf. Verfaultet Pflanzgut ist großflächiger bereits seit einigen Wochen ein Thema in Belgien. In anderen Gebieten, wo es derzeit trocken ist, bestehen oftmals Beregnungsverbote. In Deutschland zeigt sich ebenfalls ein nur noch überschaubarer effektiver Umsatz mit Kartoffeln alter Ernte.
Egal ob für Speise- oder Verarbeitungskartoffeln. Erzeuger und Marktbeobachter blicken mit Sorge auf die Entwicklung der Kartoffelbestände. Das nasse Frühjahr hat die Auspflanzungen verzögert nun ist es vielfach zu trocken und Niederschläge sind in vielen Regionen seit Mitte Mai nur sporadisch bis gar nicht gefallen. Es gibt Probleme beim Auflaufen der Bestände. Insbesondere in Regionen mit leichten Böden kommt es durch die Winde zur Austrocknung der Dämme, denn diese sind noch nicht durch ein üppiges Blattwerk geschützt. Die Ernte, so befürchten bereits viele Marktteilnehmer, könnte eher klein ausfallen. Trockenes Wetter zeigt sich auch in Frankreich. Bestandslager sind geräumt und die Auspflanzungen leiden unter sehr hohen Temperaturen. Vielfach wird bereits hier mit deutlichen Ertragseinbußen gerechnet.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 20.6.2023
Am Speisemarkt hat sich die Situation sehr deutlich entspannt. Die Nachfrage nach Frühkartoffeln und Kartoffeln alter Ernte hat sich deutlich beruhigt. Die Supermärkte ordern weniger und die Verbrauchernachfrage insgesamt geht wieder etwas zurück. Hier machen sich offensichtlich die bald beginnenden Sommerferien in Nordrhein-Westfalen bemerkbar. Zudem stehen wieder etwas mehr spanische Kartoffeln in den Umschlagsplätzen zur Verfügung. Aus dem Anbau wird vor allem im Südwesten derzeit von Problemen mit Drahtwurm berichtet. Insgesamt sind deutsche Frühkartoffeln aktuell gut vermarktbar, die Nachfrage ist aber noch überschaubar. Da die Anschlusspartien wegen der trockenen Wetterverhältnisse in den letzten Tagen nur langsam wachsen, könnte deren Vermarktungszeitraum aber noch verlängert werden. Für die kommenden Tage erwarten die Meteorologen Niederschläge, diese dürften die Kartoffeln insgesamt zugutekommen.
Am Verarbeitungsmarkt finden kaum noch effektive Umsätze statt. PotatoNL hob gestern seine Notierungen für Pommeskartoffeln der Kategorie 1 um Durchschnitt um 1,50 Euro je Dezitonne auf 55-60 Euro/dt an. Für die Kategorie 2 stieg die Notierung sehr viel deutlicher, um 5,50 Euro/dt im Mittel. Hier liegt die Preisspanne bei 60 bis 65 Euro/dt. Die Reka hatte zuletzt bei geringen Umsätzen für Fontane zuletzt 55 Euro/dt notiert, für Innovator, Agria und Markise konnten 56 Euro/dt festgestellt werden. Sorge bereitet weiterhin das Wetter. Für die kommenden Tage sind Niederschläge erwartet, wie Wetterdaten des EU-Prognosedienstes MARS zeigen, hat es im Mai und Juni in Mitteleuropa insgesamt zu wenig geregnet. Die Beregnungsanlagen laufen weiter, aber auch an den Beregnungsstandorten sind ei Kartoffeln, insbesondere die frühen Sorten, um 8- 10 Tage im Verzug.
ZMP Live Expertenmeinung
Wenn man sich die Marktnachrichten anschaut will einem kaum etwas einfallen, dass für geringere Kartoffelnpreise einfällt. Die alte Ernte ist geräumt und spielt am Markt kaum noch ene Rolle. Wohl aber die verspäte Auspflanzung in diesem Jahr und die aktuell in vielen Teilen Europas fehlenden Niederschläge.