An der EEX haben die Preise für den April-23 Kontrakt im Laufe dieser Woche nachgegeben. Aktuell werden wir Knollen mit einem Kurs von 29,30 Euro/dt gehandelt. Käufer und Verkäufer stehen aber aktuell weit auseinander, was sich auch in den geringen Umsätzen an heute zeigt. Während das Interesse der Marktteilnehmer am April-24 steigt, werden im April-23-Termin mehr und mehr Kontrakte glattgestellt.
Die Preisnotierungen in Belgien, Frankreich und Deutschland für Verarbeitungskartoffeln zeigen sich zum Wochenende hin unverändert im Vergleich zur Vorwoche. Belgische Einkäufer bleiben auch weiterhin aktiv an den unterschiedlichsten Märkten. Deutsche Fabriken sind für die kommenden Wochen überwiegend ausreichend versorgt, suchen aber noch für Lieferungen im April. In Belgien haben die Landwirte bereits einen Großteil ihrer Ernte verkauft. Die Mengen dürften somit für die weitere Nachfragesaison kaum ausreichend sein. Auch in Frankreich schrumpfen die Lagerbestände. Die Landwirte sind auf dem aktuellen Preisniveau abgabebereit und räumen ihre Lagerflächen.
Insgesamt hat sich die Lage und die Entwicklung am hiesigen Verarbeitungskartoffelmarkt jedoch ein wenig beruhigt.
Am Speisemarkt zeigt sich auch zum Wochenende eine ruhige Nachfrage. Geforderte Preisaufschläge - insbesondere für Kistenklühlwaren - lassen sich aktuell nicht umsetzen. Aus den Exportmärkten in Osteuropa kommt weiterhin eine schwache Nachfrage. Das Preisniveau in Kombination mit hohen Transportkosten drückt hier eindeutig auf die Nachfrageentwicklung. Schälbetriebe sind am freien Markt auch weiterhin kaum aktiv. Sie haben sich ausreichend mit Verträgen eingedeckt und konzentrieren sich auf deren Abwicklung. Werbeaktionen im LEH stützen die Nachfrage aber immer wieder.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 21.02.2023
Die Fabriken verarbeiten weiterhin auf hohem Niveau. Für die vorderen Bedarfe sind die deutschen Pommes-Hersteller jedoch gut versorgt, für Lieferungen im April und Mai werden aber noch Knollen gesucht. Auch Chipskartoffeln werden aktuell angefragt. Belgische Käufer sind weiterhin sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden am Markt aktiv. PotatoNL hob gestern ihre Notierungen nochmals an. Für Kartoffeln der Kategorie 1 werden nun zwischen 28,50 Euro und 31 Euro gezahlt. In den Niederlanden zeigt sich aber genauso wie in Deutschland: Die meisten freien Kartoffeln werden durch belgische Fabriken bzw. entsprechende Zwischenhändler aufgekauft. Die Angebote insgesamt sowohl hier als auch in den Niederlanden werden als nicht besonders übermäßig geschrieben. Die Reka beließ ihre Notierungen am Freitag jedoch unverändert.
An der EEX entwickeln sich Verarbeitungskartoffeln weiterhin leicht schwächer. Die Umsätze sind zuletzt gering. Käufer und Verkäufer stehen heute Mittag mit einem Abstand von 0,30 Euro/dt auseinander. Das Open Interest hat sich weiter reduziert. Nach wie vor kein Interesse besteht an den Kontrakten für Juni 23 und für den November.
Am Speisemarkt fehlt es weiterhin an nachhaltigen Impulsen. Die Kartoffeleinkäufe der privaten Haushalte haben im Januar zugelegt, verglichen mit den Werten des Januars 2022. Erzeuger hoffen weiterhin auf Zuschläge für ihre Waren, dies sich derzeit jedoch noch nicht andeuten. Im westlichen Niedersachsen ist das Angebot etwas größer als die Nachfrage, in den meisten Teilen Nordrhein-Westfalens wird das Angebot als passend zur ruhigen aber stetigen Nachfrage beschrieben
ZMP Live Expertenmeinung
Der Verarbeitungsmarkt hat seine Hause ersteinmal hinter sich gebracht. Die Preise zeigten sich zuletzt stabil. An der Börse hingegen notieren die Preise bereits schwächer und unter dem Niveau, dass derzeit am Kassamarkt zu erzielen ist.