Mit Fortschreiten der Erntearbeiten geben die Notierungen für Speisekartoffeln nach. Insgesamt bleibt der Markt aber nach knapp ausgeglichen. Die Nachfrage nach frischen Kartoffeln ist derweil zuletzt deutlich geringer. Die Haupternte ist derweil weiter in ihrer Entwicklung im Verzug. In Niedersachsen ist die Frühkartoffelernte mittlerweile beendet. Die Flächen sind so gut wie geräumt. Überangabe bestehen hier aber nicht, so dass nicht alle Anfragen aus Zufuhrgebieten bedient werden können. Im Rheinland wird von einer stetigen Ernte berichtet, hier ist das Angebot mehr als ausreichend.
Bei Verarbeitungskartoffeln stehen ebenfalls mittlerweile mehr Knollen zur Verfügung. Die Industrie konzentriert sich aktuell auf die Abwicklung von bestehenden Kontrakten. In Belgien zeigt sich ebenfalls ein deutlich zunehmendes Angebot an Verarbeitungskartoffeln. Die Witterungsbedingungen haben sich in dieser Woche deutlich verbessert und ermöglichen überall wieder die Befahrbarkeit der Felder, so dass die Landwirte ihre Rodearbeiten zügig fortsetzen können. Freie Mengen sind aktuell eher selten, werden von den Fabriken aber gerne angenommen. Die Notierungen in Belgien sind deutlich zurückgekommen. Belgapom notiert aktuell 30 Euro/dt, die Fiwap gibt für frühe Verarbeitungskartoffeln eine Handelsspanne zwischen 30 und 35 Euro an, in der Vorwoche wurden hier noch Preise zwischen 40 und 50 Euro/dt gehandelt.
An der EEX bleiben die Handelsaktivitäten weiterhin ruhig. Für den April-24-Kontrakt wurde zuletzt ein Settlement von 30,00 Euro/dt festgestellt.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Mittwoch, 23.08.2023
Die Preise für Verarbeitungskartoffeln stehen unter Druck, befinden sich aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Durch die fortschreitenden Erntearbeiten und die bevorstehende Haupternte stehen mehr und mehr Knollen zur Verfügung. Freie Menge werden derzeit aber noch nicht gehandelt, da sich die Fabriken im Vorfeld mit reichlich Kontrakten eingedeckt haben. In den Niederlanden zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Fabriken fragen weniger freie Ware nach, gleichzeitig nimmt das Angebot an freie Menge in dem Land spürbar zu. Das hat auch Auswirkungen auf die Notierungen. PotatoNl senkte die Notierungen um 12,50 Euro/dt auf nun 25 bis 30 Euro/dt für Kartoffeln der Kategorie 1.
Auch am Speisemarkt stehen immer mehr Kartoffeln zur Vermarktung bereit, halten sich preislich jedoch stabil. Die Erntebedingungen sind durch abtrockende Felder deutlich besser geworden. Aus Regionen mit besonders viel Regen wird aber vermehrt von faulen Knollen berichtet. Auch Drahtwurm kommt immer mal wieder vor. Die Exportnachfrage ist noch verhalten, aber insbesondere aus dem Süden gibt es einige Exporte in Richtung Tschechien. Insgesamt ist das Angebot aber noch nicht drückend und die hohen Temperaturen in Süddeutschland bremsen zudem die Nachfrage der Verbraucher nach Kartoffeln. Entsprechend bleiben die Preise stabil.
An der EEX hat der Kontrakt für April 24 zuletzt nachgegeben und schloss gestern mit einem Kurs von 29,20 Euro/dt. Heute hat bisher kein Handel stattgefunden.
ZMP Live Expertenmeinung
Mit dem besseren Wetter kommt auch die Ernte der letzten Frühkartoffeln ins Ziel. Dass die Verbraucher aktuell weniger Lust auf Kartoffeln haben, drückt noch nicht, der Markt zeigt sich ausgeglichen.