Die Lage am Verarbeitungsmarkt zeigt sich in den Ländern Deutschland, Belgien und Niederlande unverändert. Die Fabriken Fragen wenig freie Waren nach und versuchen weiterhin durch das Vorziehen von Kontrakten ihre Kapazitäten auszulasten. Die Notierungen in den besagten Ländern zeigen sich stabil. In den Niederlanden konnten die Preise für Kartoffeln der Kategorie 1 am oberen Ende leicht verbessern. Die Belgapom nennt für Fontane unverändert 35 Euro/dt und auch die Reka belässt ihre Preisfeststellung bei unveränderten 39 Euro/dt für die Sorte Innovator. Die Auspflanzungen stehen weiterhin unter keinem guten Vorzeichen. Das Wetter ist wechselhaft und behindert ein rasches Vorankommen der Feldarbeiten. Dies zeigt sich sowohl in Deutschland als auch in den Benelux-Ländern. In Frankreich nimmt der Export von Verarbeitungskartoffeln Fahrt auf, Erzeuger versuchen auch wegen der besseren Preise im Exportgeschäft ihre eingelagerten Partien in diesen Kanal zu lenken. An der EEX ist das Interesse weiterhin gering, heute fanden noch keine Umsätze statt. Der führende April-Kontrakt läuft in der kommenden Woche aus.
Am Speisemarkt können Lagerhalter weitere Aufschläge für Kistenkühlwaren erzielen. Im Rheinland werden Preise um die 2 Euro, in Niedersachsen bis zu 4 Euro/dt genannt. Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum kommen mehr und mehr auf den Markt und lösen heimische Kartoffeln ab, dennoch können vorhandene Lagermengen problemlos am Markt abgesetzt werden. In Spanien ist die Ernte im Gange, hier rechnen die Beobachter mit guten Erträgen. Die Auspflanzungen von frühen Sorten sind mittlerweile besser vorangeschritten, die Auspflanzungen der Haupternte werden durch Niederschläge aber weiter verzögert.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Der Markt für Pommes-Kartoffeln präsentiert sich in dieser Woche ruhig. Die gehandelten Mengen sind überschaubar. Fabriken fragen verhältnismäßig wenig freie Partien an und konzentrieren sich in allererster Linie auf die Abwicklung der eingegangenen Kontraktwaren. In den Niederladen senkte PotaoNl die Notierungen für die Kategorie 1 um 1,50 Euro je Dezitonne im Mittel. Neben der schwachen Nachfrage seitens der Verarbeiter zeigen sic die Händler auch mit dem Exportgeschäft unzufrieden. Die Geschäfte werden als schleppend beschrieben. Wegen des begrenzten Angebotes an freien Mengen halten sich die Exporteure zudem mit neuen Angeboten im Exportgeschäft zurück. Neue veröffentlichte Zahlen für März 2023 des Verbandes der niederländischen Kartoffelverarbeiter zeigt zudem, dass die Mengen geringer ausfallen. Gegenüber dem Vorjahresmärz wurden knapp 18.000 Tonnen weniger Kartoffeln zu Pommes und Co verarbeitet. Dieser Trend hält nun seit vier Monaten an. Die Nachfrage nach TK-Produkten wird dabei durchaus als lebhaft beschrieben.
Am Speisemarkt zeigt sich insgesamt eine ausgeglichene Marktlage. Das Angebot an heimischen Speisekartoffeln geht weiter zurück. Aktuell reicht das vorhandene Angebot aus, um die vorherrschende Nachfrage zu decken. Aus dem Spargelgeschäft kommen aktuell keine Impulse. Wie statistische Daten zeigen, ist der Frühkartoffelimport nicht nur relativ früh gestartet, sondern auch mengenmäßig groß.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Märkte zeigen sich sowohl bei Pommes-Kartoffeln als auch im Speisesegment unverändert stabil. Die steigenden Importmengen bereiten am Speisemarkt noch keine nachhaltigen Probleme, die kleine Ernte des letzten Jahres stützt hier den Markt. Spannend wird die weitere Wetterentwicklung und die Frage, wie schnell die Erzeuger ihre angepeilten Flächen bestellen können.