Die Speisekartoffeln werden weiter geerntet, die meisten Knollen dürften hierzulande aber mittlerweile geborgen worden sein. Regen behindert regional in dieser Woche die letzten Rodungen. Angebot und Nachfrage halten sich die Waage. Bedarfe der Abpacker und Schäler werden umgehend bedient, die Preise behaupten sich dabei auf hohem Niveau. Auch der übergebietliche Versand vom Norden in den Süden hat sich wieder etwas höher entwickelt. Im Handel selbst dominiert nach wie vor Feldware den Markt.
Bei Verarbeitungskartoffeln sind die Erzeuger mit der Rodung noch beschäftigt. Regenschauer unterbrechen insbesondere zum Ende dieser Woche die Feldarbeiten spürbar. Die Erntefortschritte zeigen sich dabei regional unterschiedlich, insbesondere im Norden und Teile des Westens dürfte die Ernte noch mindestens zwei Wochen in Anspruch nehmen. Vertragsfreie Kartoffeln werden von den Fabriken hierzulande weiterhin kaum gefragt und gesucht. Einzig die Sorte Innovator ist hier und da gefragt und wird von der Reka gegenüber der Vorwoche um einen Euro fester notiert. Deutlich im Rückstand ist die Kartoffelernte in Belgien. Die FiWap beziffert den Erntefortschritt aktuell mit 50 bis 60 Prozent des Ausgangsareals, in der Region Limburg ist die Ernte zumeist eingebracht in den westlichen Anbaugebieten hingegen hinken die Erzeuger mit den Rodearbeiten weit hinter dem Zeitplan hinterher. Die belgischen Fabriken versorgen sich mit Kontraktwaren ab Feld. Übermengen werden abgenommen, freie Mengen sind aber auch hier nicht gesucht. Die Produktionskapazitäten können gut ausgelastet werden. Belgapom notiert unverändert bei 10 Euro/dt für Fontane. Nach Angaben des Verbandes FiWap können andere Sorten wie Innovator jedoch auch durchaus bis zu 12,50 Euro/dt erzielen.
An der EEX wurden Anfang der Woche vereinzelt Kontrakte gehandelt. Gestern und heute zeigten sich jedoch bisher keine Umsätze.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 24.10.2023
Neue Daten aus dem GfK-Haushaltspanel zeigen, dass die Verbraucher im September weniger Kartoffeln eingekauft haben als im September des Vorjahres. Insgesamt hat sich die Verkaufsmenge auch wegen Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels gegenüber allen neuen Monaten des Vorjahres nicht geändert. Dennoch gab es bei Speisekartoffeln Verschiebungen, was den Absatzkanal angeht. Während die Verkaufsmengen im Discounter konstant blieben, konnten die Vollsortimenter ihren Absatz steigern. Insbesondere Einkaufsstätten außerhalb des Lebensmitteleinzelhandels wie Wochenmärkte oder Gemüsegeschäfte verloren an Marktanteilen.
Die Speisekartoffelernte ist in den letzten Zügen. Regenschauer in dieser Woche und am vergangenen Wochenende verzögern aber hier und da die Rodungen. Insbesondere im Westen und Norden wird damit gerechnet, dass bis Anfang November geerntet werden wird. Die ersten Lagerkartoffeln dürften darum bald mobilisiert werden. Die Nachfrage nach Kartoffeln zeigt sich aber zuletzt deutlich rückläufig. Im Lebensmitteleinzelhandel werden aktuell keine Aktionen mehr gefahren, auch die Verladungen vom Norden in den Süden der Bundesrepublik haben zuletzt nachgelassen. Aber insgesamt wird weiterhin von einem ausgeglichenen Speisemarkt berichtet.
Am Verarbeitungsmarkt zeigt sich nach wie vor eine unveränderte Lage. Die Nachfrage nach freien Mengen ist äußerst gering. In den Niederlanden sind die Landwirte mit der Rodung der letzten Flächen beschäftigt, Niederschläge behindern derzeit in Nordeuropa insgesamt die letzten Rodearbeiten. Wegen der fehlenden Nachfrage nach freien Verarbeitungswaren hat die Notierungskommission in den Niederlanden in dieser Woche keine Notierung veröffentlicht. An der EEX gibt es weiterhin überschaubare Umsatzaktivitäten. Heute tendieren die Knollen für April-24 schwächer.
ZMP Live Expertenmeinung
Kaum Veränderungen am Kartoffelmarkt. Die Fabriken arbeiten unter Volllast und versorgen sich dabei mit Vertragswaren. Freie Mengen werden darum eingelagert. Der Speisemarkt zeigt sich ausgeglichen. Die erwarteten Exporte zeigen sich aber noch nicht.