Im Vergleich zur Wochenmitte ist der April-23-Kontrakt an der Börse in Leipzig wieder etwas gefallen. Mit 35,20 Euro notiert er aber weiter auf sehr hohem Preisniveau. Für die weiteren Kontrakte gab es zuletzt keine Umsätze.
An den Kassamärkten ziehen die Preise für Verarbeitungskartoffeln immer weiter an. Die Reka erhöhte ihre Notierungen genauso wie Belgapom. Wieder sind es überwiegend Einkäufer aus Belgien, die die Preise treiben. Hinzu kommt, dass insbesondere die Auspflanzungen von Frühkartoffeln stocken und so ein fließender Übergang von der einen zur anderen Saison nicht erwartet wird. Dies sorgt vor allem bei den belgischen Fabriken für Nachfrage. In Deutschland zeigen neue Veröffentlichungen, dass der Absatz von TK-Produkten deutlich erhöht wurde. Insbesondere der Pommesabsatz boomt. 2022 wurden 18,5 % mehr Tiefkühlpommes verkauft als 2021. Dabei sind die Verkäufe über den LEH sind jedoch deutlich stärker gestiegen, als die Verkäufe an die Gastronomie. Insgesamt beträgt der Pro-Kopf-Absatz von TK-Kartoffelprodukten 5,58 kg und Jahr. Damit hat sich der Pro-Kopf-Absatz wieder deutlich über das Vor-Corona-Niveau erholt. Die Frankreich haben sich die Preise heute zwar nicht weiter erhöht, jedoch zeigen Erhebungen hier, dass die Vorräte in den Lägern sehr gering sind.
Am Speisemarkt zeigen sich weiterhin sehr ausgeglichene Verhältnisse. Angebot und Nachfrage halten sich die Waage. Mehr und mehr kommen ägyptische Kartoffeln in die Supermarktregale. Die Ernte in dem nordafrikanischen Land ist mittlerweile beendet. Mit Lieferungen aus Spanien wird mehrheitlich ab Anfang Mai gerechnet. Weiterhin wird von Marktteilnehmern nicht mehr einer Änderung der Verhältnisse, der Preise oder gar mit nennenswerten Impulsen gerechnet.
Internationale Notierungen | €/dt | ||||
Land | Notierung | Sorte | Vorwoche | Aktuell | Änderung |
Niederlande | PotatoNL | Cat. 1 | 30,00-32,00 | 30- 36,50 | 2,25 |
Belgien | Belgapom | Fontane | 32,50 | 35,00 | 2,50 |
Frankreich | RNM | Fontane | 35,00 | 35,00 | 0,00 |
Deutschland | Reka | Fontane | 32,00 | 34,50 | 2,50 |
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 25.04.2023
Das Interesse an Fritten-Kartoffeln nimmt auch zu Beginn dieser Woche weiter zu und führt in der Folge zu anziehenden Notierungen. Nachdem in der vergangenen Woche bereits die Reka und Belgapom ihre Notierungen deutlich angeboten haben, konnten gestern auch die niederländischen Notierungen noch einmal zulegen. Aus den Niederlanden berichten Markteilnehmer von einer anziehenden Nachfrage nach freien Kartoffeln. Die Nachfrage im Export und im Inland nach Pommes sind weiterhin ungebrochen und die verzögerten Auspflanzungen von frühen Verarbeitungskartoffeln sorgen für eine aus Erzeugersicht freundliche Stimmung in den Niederlanden. Die Fabriken selbst arbeiten auf Hochtouren. Gegenüber dem Vorjahr wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres in unserem westlichen Nachbarland rund 4,5 Prozent mehr Kartoffelprodukte verarbeitet. Auch die Vergleiche März 2022 und März 2023 zeigen deutliche Mengenunterschiede von 3,3 Prozent. Auch in Deutschland fragen Fabriken vermehrt freie Mengen nach, auch weil die Sorge besteht, dass die Mengen bis zur neuen Ernte nicht ausreichend sein könnten. Wegen der geringen inländischen Vorräte sind aber auch viele belgische Fabriken auf der Suche in Deutschland und sorgen damit für eine gute Nachfragesituation.
Am Speisemarkt hat sich an der grundsätzlichen Marktlage auch zu Beginn dieser Woche nicht viel geändert. Mehrheitlich finden sich in den Supermarktregalen noch alterntige Knollen aus heimischem Anbau. Vielen Verbrauchern scheinen die Importkartoffeln noch zu teuer zu sein. Der LEH bewirbt durchaus Kartoffeln, Impulse erwachsen daraus jedoch nicht, da die Kartoffelnachfrage der Verbraucher insgesamt rückläufig ist.
Die Auspflanzungen haben in der letzten Woche vor allen in Westdeutschland an Tempo gewonnen, auch in Ostdeutschland laufen die Auspflanzungen gut, während in Norddeutschland weiterhin kaum Kartoffeln in den Boden kommen.
ZMP Live Expertenmeinung
Die kleinen Lagerbestände und die problematische Auspflanzung von Frühkartoffeln sorgen dafür, dass es zum Saisonende knapp werden könnte. Die Notierungen ziehen darum an, die Aussichten für Erzeuger sind auf hohem Niveau freundlich.