Insgesamt zeigt sich der Speisefrühmarkt ausgeglichen. Regional stellen sich jedoch unterschiedliche Situationen dar. Insbesondere in NRW fehlen derzeit Kartoffeln, um den Absatz des Lebensmitteleinzelhandels zu decken. Abpacker kaufen darum in Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen vermehrt Kartoffeln auf. Insbesondere in Süddeutschland sind bereits die meisten Frühkartoffeln geräumt. Die Vermarktungsmengen entsprechen nicht ganz den Zielvorstellungen der Erzeugergemeinschaften und Landwirte, dafür waren die ersten Erträge zu gering. In Niedersachsen wird von deutlich anziehender Nachfrage berichtet, Importkartoffeln stehen dem LEH kaum noch zur Verfügung und viele Ketten stellen weiter nach und nach um. Hier wird auch von einer guten überregionalen Nachfrage berichtet. Die Preise, die gezahlt werden, tendieren leicht rückläufig, sind aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die Aussichten auf die Haupternte stellen sich sehr unterschiedlich dar. Im Rheinland hat es jüngst gute Niederschläge gegeben auch im westlichen Niedersachsen kam es zu milderen Temperaturen und Niederschlägen. Insgesamt blickt der Markt aber weiterhin mit Sorge auf die kommende Saison.
Am Verarbeitungsmarkt halten sich die Neuigkeiten in Grenzen. Überall werden die Restmengen als geräumt beschrieben, in Belgien wurde die letzten Transaktionen zu 57,50- 60 Euro/dt in der letzten Woche gemeldet. Die Fabriken in Belgien verarbeiten derzeit wenn möglich freie Doppelnutzungssorten und greifen vermehrt auf importierte Mengen aus Spanien und Ägypten zurück. Auch aus Israel beziehen die Fabriken hier Rohstoff. Frühe Sorten, die nun langsam geerntet werden, erzielen Preise von rund 60 Euro/dt. Das Angebot ist aber noch klein. Die Trockenheit hat ihre Spuren hier hinterlassen und wegen der hohen Preise zeigen sich Käufer vielfach zurückhaltend.
An der EEX werden zuletzt wieder vereinzelt Partien gehandelt. Heute legen die Kontrakte dabei im bisherigen Handelsverlauf auf 30,90 Euro/dt für den April 2024 zu.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Vorzeichen am KArtoffelnmarkt bleiben unverändert. Die Versorgungslage ins noch knapp und die Ernte sowohl der frühen Sorten als auch der Haupternte verzögern sich.