Am Verarbeitungsmarkt ist die Ware fast überall komplett geräumt. Insbesondere belgische Einkäufer sind um die letzten Partien, die noch in einzelnen Lagern vermutet werden, bemüht und zahlen für Sorten wie Fontane zwischen 55 und 60 Euro/dt. Transaktionen sind in Belgien genauso wie in Deutschland kaum noch zu registrieren, da der Rohstoff mehr als knapp ist. Auch in Frankreich sind die Lagerhallen leer um Mengen sind hier kaum bis gar nicht mehr vorhanden. In Deutschland werden folienverfrühte Frühsorten in den südlichen Kartoffelanbaugebieten ab etwa der 25 oder 26 Kalenderwoche erwartet. Insgesamt sind aber auch die frühen Sorten in ihrer Entwicklung etwas zurück. Die jüngsten Niederschläge, die auch als Unwetter über weite Teile Frankreichs und Deutschland hinweggezogen sind, haben aber insgesamt für eine bessere Wasserversorgung der Äcker gesorgt.
Speisefrühkartoffeln aus Deutschland sind auch zum Ende dieser Woche knapp vorhanden. Wo möglich, können die Frühkartoffelbestände früh und zügig geräumt werden, eine entsprechende Nachfrage ist vorhanden. Importkartoffeln sind insgesamt knapper geworden, auch wenn Spanien mittlerweile wieder etwas lieferfähiger ist. Die Preise zeigen sich fest und stabil. Ob das so bleibt abzuwarten. Spekuliert wird, dass einige Frühkartoffeln die auch als Frittensorten geeignet wäre, wohl länger im Boden bleiben könnten und als Verarbeitungswaren in Richtung Belgien fließen.
An der EEX wurden in dieser Woche keine Kartoffeln gehandelt.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 27.06.2023
Wie bereits seit langem klar ist, sind die Verarbeitungskartoffeln alter Ernte geräumt, hier und da werden noch Restmengen gehandelt. Die Preise bleiben in den Niederlanden dabei auf dem in der letzten Woche erhöhten Niveau unverändert. Die Notierungskommission von PotatoNL stellt mit dieser Notierung auch ihre Arbeit vorerst ein, mit der neuen Ernte in ein paar Woche wird es wieder Preise geben. Wie es heißt, werden die Fabriken in den Niederlanden im kompletten Juli schließen. Klassischerweise finden überall im Sommer Wartungsarbeiten und damit Produktionsstopps statt, dass aber ein ganzer Monat nicht verarbeitet wird, ist eher ungewöhnlich aber mit der knappen Versorgungslage sowie der verzögerten Reifung der Haupt- und Frühernten begründbar. In Deutschland sind die Ersten Mengen Chipskartoffeln aus Baden-Württemberg und Niedersachsen sowie in Teilen Rheinland-Pfalz in der Vermarktung. Hierbei handelt sich um folienverfrühte Waren.
Erste niederländische Frühkartoffeln werden in der Provinz Zeeland vermarktet, die Mengen sind aber gering. Für Die Frühkartoffeln können in der Versteigerung der zwar auch kleinen Mengen sorgen für enorme Preise gegenüber dem Vorjahr. Waren hier 60 Euro/dt durchschnittlich zum Saisonbeginn zu erzielen sind es jetzt für Frieslander zwischen 85 und 105 Euro/dt, bei der Sorte Dora sind zwischen 100 und 110 Euro aufgerufen und für die Sorte „Eigenheimer“ sogar 155 bis 170 Euro je 100 Kilogramm.
Am Speisemarkt ist nach wie vor noch kein flächendeckender Vermarktungsstart für Frühkartoffeln erkennbar. Dieser wird auch durch vorhandene Überhänge aus den Importwaren gebremst. Schalenfeste Frühsorten aus Niedersachsen und dem Pfalz kommen in dieser Woche auf den Markt
Die Niederschläge der letzten Wochen haben bei den Erzeugern durchaus für Entspannung gesorgt, auch wenn aus einigen Regionen wie nun bekannt wurde auch für Kartoffeln aufgrund von Unwetterentwicklungen Schäden bei den Versicherern angemeldet wurden. Für diese Woche sind weitere Niederschläge auf dem Radar, einen effektiven preislichen Effekt auf die Vorkontrakte hat dies jedoch noch nicht.
An der EEX wurden gestern drei Kontrakte für April 24 zu leicht geringeren Preisen gehandelt.
ZMP Live Expertenmeinung
Wer noch Verarbeitungskartoffeln alte Ernte hat freut sich über gute Preisverhandlungspositionen. Die Markt ist aber ingesamt geräumt und die neue Ernte lässt auf sich warten. Sowohl am Speisemarkt als auch am Verarbeitungsmarkt bleibt die Verfügbarkeit gering.