Im Laufe dieser Woche sind in mehr Regionen die Erntearbeiten fortgesetzt worden. Einzelne Trockenphasen machten ein Fortschritt bei der Verarbeitungskartoffeln möglich. Insbesondere im Rheinland dürften die Erntearbeiten gut vorangekommen sein und nur noch wenige Mengen im Boden liegen. Auch in Belgien konnten einzelne Tage effektiv genutzt werden. Da die Ernte insgesamt sehr weit vorangeschritten ist, standen mehr Maschinen für die restlichen Äcker zur Verfügung. Aktuelle Schätzungen gehen aber davon aus, dass noch rund ein bis zwei Millionen Kartoffeln in Belgien und den Niederlanden nicht geborgen wurden und weiterhin bleibt es fraglich, ob alle Kartoffeln aus dem Boden kommen werden. Dazu gesellen sich Sorgen um die Qualität der noch zu rodenden Knollen. Die Notierungen der Reka bleiben in dieser Woche unverändert auf dem zuletzt erhöhten Niveau stehen. Stabil zeigen sich auch die Preisnotierungen in Belgien. Die Fabriken hier sind durch Kontraktwaren zum größten Teil ausgelastet, vereinzelt waren noch freie Partien gehandelt. Es drücken jedoch keine Waren auf den Markt, die Landwirte lagern ein, was einzulagern ist in der Erwartung, dass im weiteren Saisonverlauf die Preise noch anziehen. In Frankreich werden kaum Umsätze mit Verarbeitungskartoffeln registriert. Die Fabriken hier sind gut versorgt und können ihre Produktion auslasten, Nachfragen gibt es hier aber für spätere Lieferungen. An der EEX wurden am Freitag keine Kontrakte gehandelt. Insgesamt bleibt das Umsatzvolumen für den April-Kontrakt überschaubar. Auf Wochensicht hat der Kontrakt zugelegt und schloss gestern bei 32,60 Euro/dt. Für die weiteren Kontrakte fand weiterhin bisher kein Handel statt. Das Open Interest ist in dieser Woche rückläufig. Der European Processing Potato Index der EEX stieg in dieser Woche um 3,90 Euro/dt an.
Am Speisemarkt zeigen sich in Niedersachsen, der Pfalz sowie in Bayern und Sachsen anziehende Preise für Speisekartoffeln. Vermehrt werden Lagerkartoffeln abgerufen. Die Nachfrage aus dem LEH wird als gut beschrieben, mit regionalen Unterschieden ziehen zudem die Nachfrage aus dem Export weiterhin etwas an, sind aber noch nicht auf dem erwarteten mengenmäßigen Niveau angekommen. Der übergebietliche Versand aus NRW und Niedersachsen in andere Regionen Deutschland wird als lebhaft beschrieben.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom 29.11.2023
Speisekartoffeln werden weiterhin stetig ausgelagert und abgerufen. Feldwaren steht nur noch sehr vereinzelt zur Verfügung ist, wenn noch in den nördlicheren Bundesländern präsent. Regional zeigt sich die Nachfrage recht unterschiedlich. Lokal gibt es Verkaufsaktionen im Einzelhandel, insgesamt aber läuft der Speisekartoffelmarkt in ruhigen Bahnen, was für Ende November nicht besonders außergewöhnlich ist. Von einer üppigen Versorgungslage wird aber kaum gesprochen und so recht geht auch niemand von einem im weiteren Saisonverlauf drückendem Angebot aus. Die Preise zeigen sich zuletzt stabil, da auch der Markt insgesamt ausgeglichen ist. Der übergebietliche Versand aus den Überschussregionen läuft kontinuierlich.
Am Verarbeitungsmarkt hat sich an der Lage insgesamt wenig geändert. Verarbeiter greifen weiterhin überwiegend auf Vertragsmengen zurück, jedoch muss wegen der Ernteproblematik auch immer wieder auf freie Mengen zurückgegriffen werden. In Belgien wird geschätzt, dass noch mindestens 500.000 Tonnen im Boden liegen, für Ende dieser Woche sind in vielen dieser Gebiete Fröste vorhergesagt, die wohl etlichen Knollen deutlich Schaden dürfte. In den Niederlanden haben die Niederschläge nachgelassen und die Erntemaschinen konnten wieder vermehrt auf die Äcker. Dennoch kommt die Abschluss der Ernte nur in kleinen Schritten voran. Transaktionen mit freien Waren nehmen mengen- und anzahlmäßig spürbar zu. Gehandelt werden vor allem problematische Partien, die einer schneller Verarbeitung bedürfen. Die Preise insgesamt ziehen in den Niederlanden aber nochmals an. So notierte PotatoNL in dieser Woche für Verarbeitungskartoffeln der Kategorie 1 17,50 bis 22,50 Euro/dt, was einem durchschnittlichen Plus von 2 Euro gegenüber der Vorwochennotierung entspricht. An der EEX legten die Preise weiter zu und zeigen sich bei wenigen Umsätzen auch heute freundlicher. Zuletzt wurde der April-Termin mit einem Plus von 0,80 Euro bei 34 Euro/dt gehandelt.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Verarbeitungsmarkt scheint sich zu konsolidieren. Die Notierungen in Deutschland und Belgien zeigen sich stabil und auch in den Niederlanden sind die Notierungen zuletzt nicht mehr so deutlich gestiegen. Der Speisemarkt zeigt sich ebenfalls stabil. Das Weihnachtsgeschäft könnten aber einige Impulse bringen.