Am hiesigen Markt für Verarbeitungskartoffeln ist kaum Nachfrage nach freien Mengen feststellbar. Die Pommes-Produzenten sind weiterhin ausreichend mit Kontraktwaren ausgelastet, um eine hohe Produktion zu fahren. Die Preise tendieren dabei beim nur sehr wenigen Transaktionen geringer. Die Reka notiert für Fontane 10 Euro/dt, für Innovator und Agria können 12 Euro/dt festgesellt werden. Aufgenommen werden zu diesen Konditionen jedoch lediglich Partien, die sich nicht zur Lagerung eignen. Auch in Belgien hat sich wenig geändert an der generellen Marktsituation. Das Angebot nimmt auch hier zu den Sorten der Haupternte sind in immer größerem Umfang im Angebot. Belgapom notiert unverändert zur Vorwoche. Etwas Entlastung für den Markt kommt aus der Exportnachfrage aus Südeuropa, teilweise auch aus Osteuropa. Meistens stehen jedoch die im Export gefragten Qualitäten nicht ausreichend zur Verfügung. In den Niederlanden und in Frankreich zeigt sich ein ähnliches Bild. Frankreichs Fabriken kaufen keine freien Mengen, auch hier können sie sich ausreichend mit Kontraktwaren eindecken und ihre Produktion auf hohem Niveau auslasten. Insgesamt ist die Ernte in Frankreich weit vorangeschritten. Lediglich in der Normandie haben zuletzt Regenschauer die Erntearbeiten unterbrochen.
Am Speisemarkt hat sich die Entwicklung weiter stabilisiert. Die Notierungen der Reka bleiben in dieser Woche unverändert. In Niedersachsen gab es noch kleinere Preisabschläge.
Der der EEX bleibt der Handel ausgesprochen ruhig. In der bisherigen Woche wurden gerade einmal 9 Kontrakte im April 24-Termin gehandelt. Für die weiteren handelbaren Kontrakte besteht weiterhin kein Interesse.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Mitwoch, 4.10.2023
In den Niederlanden haben die Preise für Verarbeitungskartoffeln offenbar einen Boden gefunden. Die Notierung von PotatoNL gab nur noch um 0,50 Euro nach und liegt nun für Kartoffeln der Kategorie 1 bei 10 bis 13 Euro/dt. Wie der Anbauerverband VTA berichtet, ist das Interesse an freien Partien etwas gestiegen. Das geringe Preisniveau lockt offensichtlich die Verarbeiter, um sich nun mit guten Partien zu günstigen Preisen einzudecken und vereinbarte Kontraktwaren im Abruf nach hinten zu schieben. Insgesamt wird aber weiterhin überwiegend Vertragsware verarbeitet. Für Entlastung am Markt sorgen gut laufende Exporte. In Belgien haben sich die Bedingungen für die Rodungen zuletzt weiter verbessert und die Landwirte kommen zügig voran. Regional sind zwischen 10 und 15 Prozent der Flächen bereits gerodet worden. Hier werden weiterhin wenige freie Partien gehandelt, die zumeist zu Preisen von 10 Euro/dt den Besitzer wechseln. Schwache Partien, die schnell verkauf und verarbeitet werden müssen erzielen maximal 8 Euro/dt.
An der EEX wurden heute erstmals seit einer Woche wieder Kontrakte für April 2024 gehandelt. Mit 27 Kontrakten wurde dabei im Verhältnis des bisherigen Kontraktverlaufes viele Kontrakte über die EEX gehandelt. Die Preise zeigen sich dabei mit 19,80 Euro/dt schwächer. Interesse an den drei weiteren handelbaren Kontrakten besteht weiterhin nicht.
Am Speisemarkt sind die Erzeuger weiterhin mit der Haupternte und der Einlagerung gut beschäftigt Das Angebot an frischer Ware wächst weiter. Der Absatz in Richtung LEH hat zuletzt zugenommen. Diese fahren derzeit Bevorratungsaktionen, wenn auch nicht im selben Stile wie in den Vorjahren. Insgesamt zeigt sich der Lebensmittelhandel noch gut versorgt. Die Preise tendieren je nach Region – aber zumeist stabil auf hohem Niveau. Exportanfragen aus Polen kommen vermehrt, beziehen sich dabei aber auf spätere Lieferungen.
ZMP Live Expertenmeinung
Erzeuger von Verarbeitungskartoffeln müssen - sofern sie freie Waren haben - sehr viel Aufwand betreiben um diese zeitnah loszuwerden. Daran dürfte sich während der Erntearbeiten auch weiterhin nichts ändern. Wenngleich wegen der hohen Nachfrage nach TK-Produkten die Perspektive zur preislich besseren Vermarktung bleibt. Der Speisemarkt kommt langsam ins Gleichgewicht und bleibt hochpreisig.