Der Terminmarkt zeigt sich in dieser Woche freundlicher. Erstmals wurden auch Kontrakte für den Juni-Termin in dieser Woche gehandelt und spiegeln die Erwartung vieler Marktteilnehmer wider, die für Mai und Juni mit einem anziehenden Interesse bei festeren Preisen rechnen. Der April-24-Kontrakt legt heute ebenfalls nochmals zu und wird am Mittag mit 30,50 Euro/dt gehandelt.
Bei den Verarbeitungskartoffeln ist die Marktlage wie gehabt unspektakulär. Die Preise für Pommes- und Chipssorten bleiben unverändert. Nennenswerte Mengen werden von den Erzeugern nicht angeboten, gleichzeitig ist die Nachfrage auch aus den Chipsfabriken wieder deutlich abgeflacht und es werden nur einzelne Ladungen gehandelt. Die Reka belässt ihre Notierungen auf den seit Wochen stabilen Niveau. Auch Belgapom sieht in dieser Woche kein Bedarf die Notierungen nach oben oder unten anzupassen. Einzig aus Großbritannien melden die dortigen Händler eine anziehende Nachfrage nach Pommessorten. Hier legen auch die Preise wieder zu, nachdem sich die britischen Fabriken bis zuletzt nur auf die Abwicklung von Vertragswaren konzentriert haben.
Am Speisemarkt gibt es weiterhin keine Preisaufschläge für Waren der alten Ernte. Während in Süddeutschland die Lagerbestände bereits größtenteils geräumt sind, sind im Norden, vor allen in Niedersachsen, noch reichlich Lagerwaren vorhanden. In Süddeutschland sind in den LEH-Regalen bereits größere Menge an Importkartoffeln aus Ägypten und Israel zu finden. Vollflächig dürften die Sortimente aber erst Ende April umgestellt werden.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom 4. April 2023
An der EEX werden bei überschaubaren Umsätzen heute 30,60 Euro/dt gehandelt und damit 0,10 Euro mehr als am Vortag. Im Juni-Kontrakt gibt es weiter keine Umsätze. Eine Dämpfer dürften die Umsatzvolumen durch die Ankündigung der Saxo Bank bekommen haben, dass sie den Handel mit Produkten der EEX für Kartoffeln und Milch einstellen wird. Die Umsatzvolumen und das Open Interest insgesamt haben sich bereits seit längerem rückläufig entwickelt. Insbesondere viele niederländische Kunden, aber auch in Deutschland, sind viele Terminmarktteilnehmer über die Saxo Bank als Clearingpartner an der EEX aktiv. Alternativen werden nun wohl im britischen Bankenbereich außerhalb der EU zu suchen sein.
Am Verarbeitungsmarkt ist es vor Ostern ruhig. Sorgen machen sich die Erfasser und Fabriken hingegen um die Frühjahrbestellung. Diese kommt nur sehr schleppend in Westeuropa voran, so dass ein früher und vor allem üppiger Saisonwechsel wohl nicht zu erwarten ist. Zudem sind die Vorräte aus der letzten Ernte tendenziell gering, gleichzeitig ist die Nachfrage an TK-Waren sowohl im heimischen Markt als auch am Weltmarkt hoch.
Am Speisemarkt zeigen sich kurz vor dem Osterfest umfangreichere Umsätze. Die Verbrauchernachfrage hat sich belebt, das Angebot reicht aber insgesamt weiterhin gut für die nun höhere Nachfrage aus. Von Niedersachsen aus werden nun vermehrt zur Nachfragebedingung Kartoffeln in Richtung Bayern und NRW verladen. Frühkartoffeln aus Ägypten und Israel sind weiterhin vorwiegend in Süddeutschland zu finden. Dort werden diese als so genannte Spargelkartoffeln verkauft. Eine üppige Nachfrage zeigt sich hier noch nicht. Auch bei der Auspflanzung von Speisefrühkartoffeln zeigt sich laut Marktbeobachtern ein geringes Tempo. Die Wetterbedingungen in den Frühregionen zeigen sich alles andere als ideal für das Knollenwachstum.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Kartoffelmärkte laufen weiterhin in ruhigen Bahnen. Die Preise für Speisekartoffelm bleiben konstant, Optimus haben die Erzeuger von Verarbeitungskartoffeln für die kommenden Monate.