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05.16
13:15

EU-Milchmarkt - ein Spiel zwischen Licht- und Schatten

EU-Milchmarkt zwischen dem Schatten hoher Lagerbestände und Lichtblicken zukünftig geringerer Erzeugung

Die aktuelle Milchmarktmisere erfährt  in den Sommermonaten einen  besonders starken Druck. In dieser Zeit erreicht die Milchanlieferung ihren jahreszeitlichen Höhepunkt. Bei fehlenden Absatzmöglichkeiten muss  zwangsläufig noch mehr Milch zu lagerfähigen Produkten verarbeitet werden.  Zwar wird ein bestimmter Anteil immer zum Ausgleich mit der geringeren Anlieferung im Herbst/Winter benötigt, in diesem Jahr übersteigt die Menge das übliche Volumen um mehr als das Doppelte.

Lagervorräte im grünen Bereich bewegen sich in der Größenordnung um 120.000 t. In einem kritischen Bereich bewegen sich darüberhinausgehende  Vorratsmengen bis zu 200.000 t, die im Rahmen der Privaten Lagerbeihilfen  gestreckt werden sollen.

Zurzeit liegen jedoch 350.000 t im Lager. In steigendem Maße hat die staatliche Intervention zu  einem garantierten Mindestpreis Magermilchpulver aufgekauft, um den Markt zu entlasten. Diese Mengen sollen den aktuellen Preisdruck dämpfen, Bei günstigeren Markt- und Preisbedingungen wird es wieder zur Auslagerung kommen und den Preisauftrieb bremsen.

In der Vergangenheit wurde die staatliche Auslagerung über längere Zeit gestreckt, um die Preiserholung am Markt nicht zu gefährden. Im Falle der privaten Lagerhaltung wird jedoch jede Chance einer Preisbesserung genutzt, um sich von der kostenträchtigen Lagerhaltung zu trennen.

Bevor die Lagermengen nicht wieder im grünen Bereich gelandet sind, besteht wenig Hoffnung auf eine grundlegende Preisbesserung, die im EU-Binnenmarkt allein bewerkstelligt werden kann. Entscheidende Maßnahmen zur Preissteigerung kommen im Wesentlichen aus dem Drittlandgeschäft möglichst in Verbindung mit einer gebremsten Produktionsentwicklung.

Die EU-Milchanlieferung in den ersten Monaten des Jahres 2016 lag jedoch im Durchschnitt um 7 % über den Vorjahreswerten. Bei gleichbleibenden Kuhbeständen wurde über die steigenden Milchleistungen die Mehrerzeugung vorangetrieben.

Für die weiteren Monate im Jahr 2016 wird ein zunehmender Kuhbestandsabbau an den steigenden Kuhschlachtzahlen  und der mäßigen Entwicklung der Färsenbestände sichtbar.  Allerdings sind die Verhältnisse in den einzelnen Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich. Während in Deutschland, Frankreich und Großbritannien die Milchanlieferungen deutliche Tendenzen nach unten zeigen, weisen die Produktionszahlen in den Niederlanden, Irland, Italien,  Spanien und einigen anderen Länder immer noch steigende Werte.

In der Zusammenrechnung aller Mitgliedstaaten lassen sich ab Juni beginnend bis in den Dezember 2016  hinein Abnahmeraten bis zu 1,5 % berechnen. Angesichts der großen Bedeutung des EU-Milchmarktes könnte daraus der Beginn einer Marktentlastung abgeleitet werden

Ob allerdings der Schatten der Lagerbestände größer ausfällt als das Licht der Erzeugungsminderung, ist noch schwer zu beurteilen. Schließlich sind in diesem Licht- und Schatten-Spiel noch weitere Akteure auf der Erzeugungs- und Nachfrageseite weltweit am Werk.

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