GDT-Auktion vom 1. Okt 2014 - Preisrückgang um - 7,3 %
Die jüngste Internet-Versteigerung der Global Dairy Trade (GDT) hat nach der Zwischenerholung von vor 14 Tagen erneut einen Kursrutsch nach unten geliefert. Seit Beginn dieses Jahres sind die Durchschnittspreise der angebotenen Milchprodukte um rd. - 50 % gefallen.
Vollmilchpulver mit einem Marktanteil von mehr als der Hälfte des Auktionsaufgebots sackte um 10 % im Durchschnitt der Liefermonate von Nov.14 bis Apr.-15. Die schwersten Preisrückgänge fanden in den Monaten Dez.-14 bis Mär.-15 von - 9,7 % bis -10,7 % statt. Die Preissteigerung im Nov.-14 mit +1,9 % hatte kaum eine Bedeutung. Offensichtlich war das Angebot für die überwiegend kaufenden Chinesen zu reichlich ausgefallen.
Dagegen nahm sich der Kursrückgang bei Magermilchpulver mit - 2,7 % vergleichsweise bescheiden aus. In den einzelnen Lieferterminen reichte die Spannbreite der Ergebnisse +2,5 % im März.-15 bis -5,8 % im Apr.-15. MMP hat einen Marktanteil von rd. 25 %, den sich 5 Firmen aufteilen. Dazu gehört die indische AMUL, die dänisch-schwedische Arla, die beiden US-Firmen Dairy America und Land-O’Lakes sowie die neuseeländische FONTERRA.
Die beiden Butterfette Butterreinfett und Normalbutter schlossen mit -5 % bzw. -6,6 % nicht besonders gut ab. Im Falle von Butterreinfett erhielt der Dez-Termin mit -8,3 % den schwächsten Auktionszuschlag, während Normalbutter mit 82 % Fettanteil im Liefermonat März.-15 mit -15 % noch ungünstiger abschnitt. Butterfette stellen etwa 10 % des Auktionsaufgebotes dar.
Im Vergleich zur übrigen Versteigerung schnitt der Cheddarkäse mit -1,2 % noch gut ab.
Die deutsche Molkerei Ammerland war zum 2. Mal bei der Auktion mit süßem Molkenpulver dabei. Der Start mit -9,3 % gegenüber der Vorauktion kann man nicht als sehr glücklich ansehen. Vielleicht hilft hier der olympische Gedanke. Dabei sein ist wichtig.
Die Kursentwicklungen der letzten Monate und die Perspektiven in die kommenden Liefermonate legen die Schlussfolgerung nahe, dass die derzeitige Angebotsentwicklung die Nachfrage deutlich überfordert. Die aktuelle Kurstendenzen streben auf ein 5-Jahres-Tief hin, dass zuletzt 2009 infolge der Finanzkrise zu beobachten. Im jetzigen Falle ist überwiegend die Angebotsseite ursächlich für den Preisrückgang verantwortlich zu machen.
Die gefallenen Notierungen in den Frühjahrsmonaten deuten darauf hin, dass eine grundlegende Kurswende noch nicht eingetreten ist. Auch eine Bodenbildung ist nicht begründbar darzulegen.
Auslöser für die stärkere Angebots- als Nachfragesteigerung ist das zurückliegende hohe Preisniveau des Jahres 2013. Auch die Aussicht auf das Ende der EU-Quote mag eine Rolle spielen, allerdings hätte die Fortsetzung der Quotenregelung keine ausreichende produktionsdämpfende Wirkung mehr erzielt, denn die durchschnittliche Quotenausnutzung liegt schon mehrere Jahre deutlich unter 100 %. Nur 6 EU-Mitgliedstaaten überliefern.
Auf der Nachfragseite ist eine gewisse Zurückhaltung der China-Importe zu beobachten, deren Zuwachsraten nicht mehr 30 bis 50 %, sondern weniger als die Hälfte früherer Jahre ausmachen. Steigende Eigenerzeugung, Vorratsaufbau und begrenzte Haushaltsmittel bremsen die Kaufbereitschaft.
Für die kommenden 1 bis 2 Jahre ist von einer zyklischen Konsolidierung der Markt- und Preisentwicklung auf dem Milchsektor auszugehen.