- GDT-Auktion im Mai 2022: - 8,5 %
Die erste Mai.-2022-Auktion der Global Dairy Trade (GDT) lieferte einen weiteren, aber diesmal kräftigen Rückschlag der durchschnittlichen Auktionsergebnisse. Betroffen waren vor allem die Butterfette. Die Handelsmengen sind jahreszeitlich unüblich etwas gestiegen.
Vollmilchpulver (VMP) (50 % Marktanteil) hat einen erneuten Abschlag von 6,5 % zur Vorauktion hinnehmen müssen. Der auffällige Monat Sep.-22 stellt eine Korrektur der Vorauktion dar. Die Preisrückgänge fanden in fast allen Liefermonaten statt. Die absoluten Preise verringern sich auf 3.916 $/t, bleiben aber immer noch auf vergleichsweise hohem Niveau.
Magermilchpulver (MMP) (Auktionsanteil 25 %) mußte ebenfalls wiederholt mit -6,5 % nachgeben. Die Kursgewinne früherer Auktionen sind damit wieder aufgebraucht. Die Notierungen bleiben jedoch weiter im Hochpreisbereich der letzten 5 Jahre. Die negativen Monatsergebnisse zeigen wenig Unterschiede. Die absoluten MMP-Preise erreichen nur noch 4.130 $/t und bewegen sich unter den EEX-Kursen (4.563 $/t), aber über den USA (4.007 $/t).
Butterreinfettkurse (Anteil 10%) haben nach einem moderaten Ergebnis in der Vorauktion kräftige Preisabschläge hinnehmen müssen. Lediglich der Monat Okt-22 hat es weniger stark betroffen. Der durchschnittliche Produktpreis fällt auf 6.008 $/t, bleibt aber immer noch im überdurchschnittlichen Bereich der letzten 5 Jahre.
Normalbutter (Anteil 8 %) muß mit -12,5 % erneut kräftige Preisminderungen zur Vorauktion einstecken. Die Kurse wurden in allen Liefermonaten mit wenig Unterschieden zurückgesetzt. Der absolute Butterpreis fällt wieder auf 5.807 $/t, bleibt aber immer noch im oberen Mittelfeld der letzten 5 Jahre. EEX Leipzig notiert umgerechnet bei 7.803 $/t und die Chicagoer Kurse liegen bei 6.018 $/t.
Die Kursabschläge der jüngsten GDT-Auktion sind eine Folge der wachsenden Preissensibilität bei überdurchschnittlichen Kursniveau. Auslöser sind zunehmende Verunsicherungen in der Vermarktungskette. Auf der Käuferseite scheinen die Grenzen der Zahlungsbereitschaft überschritten.
Ein weiterer Grund ist die saisonal übliche Sommerschwäche. Nach den jüngsten Feststellungen sind die Milchanlieferungen in den 9 weltweit bedeutenden Erzeugerländern gegenüber dem Herbst vorigen Jahres wieder angestiegen. Auf der Nordhalbkugel erreichen die Monate Mai/Juni regelmäßig ihren Höhepunkt. Auch wenn auf der Südhalbkugel die Milchsaison bis Ende Juli zurückgeht, reicht das weltweite Angebot für die preisbedingt gedämpfte Nachfrage.
Die überdurchschnittlich hohen Preisabschläge bei den Butterfetten im Vergleich zu den Milchpulverkursen sind eine Korrektur vorangegangener Preissteigerungen.