GDT-Auktion vom 05. Mai 2015: nochmal - 3, 5 % nicht ganz unerwartet
Die internationale Internet-Versteigerung der neuseeländische Firma FONTERRA brachte zum wiederholten Male in diesem Jahr 2015 ein Minus-Ergebnis. Mit -3,5 % im Durchschnitt aller Produkte und Liefermonate bis einschließlich Nov 2015 fiel der Preisrückschlag im Vergleich zur vorhergehenden Auktion Mitte April noch vergleichsweise moderat aus.
Das zu versteigernde Auktionsvolumen war um knapp 7 % erhöht worden. An der Versteigerung beteiligte sich neben der neuseeländische Firma auch die europäische Firma ARLA. Die amerikanischen Unternehmen haben sich zurückgehalten und auch weitere sonst beteiligte Molkereien waren nicht mit von der Partie. Die deutsche Molkerei Ammerland hat sich endgültig verabschiedet.
Den größten Verkaufsanteil hatte wie immer Vollmilchpulver mit mehr als der Hälfte im Auktionslot. Der durchschnittliche Preisrückgang von -1,8 % über alle Liefermonate hielt sich im untersten Rahmen. Die Spannbreite reichte von 0 % im Aug.-15 bis -2,8 % im Nov.-15.
Im Fall des zweitgrößten Auktionsangebotes Magermilchpulver fielen das Negativ-Ergebnis mit -7,5 % erheblich deutlicher aus. Die Spannbreite reichte von -6,6 % für den Liefermonat Jun.-15 bis -14,1 % im Nov.-15. Hintergrund ist das weltweit stark ausgeweitete Angebotsvolumen für dieses Produkt in fast allen Milcherzeugungsregionen.
Butterreinfett lag bei der letzten Auktion noch im Plus-Bereich. Diesmal gaben die Kurse jedoch im Durchschnitt der Liefermonate um -6,3 % nach. Die Zuschläge fielen für die Okt.-15-Lieferung mit -4,2 % noch am günstigsten aus, allerdings wurden für den Aug.-15 eine Betrag von -7,1 % weniger gezahlt.
Normalbutter mit 84 % Fettgehalt brachte es im Durchschnitt auf -0,8 %. Die einzelnen Monate waren jedoch sehr unterschiedlich. Im positiven Bereich blieb der Monat Sep.-15 mit +3,8 %, aber schon der folgende Liefermonat brachte es nur auf -4,7 %.
Im mehrjährigen Vergleich liegen die Preise im unteren 25 % Segment. Die Erholungsphase zu Beginn des Jahres war nur von kurzer Dauer. Die mit den Spätfrühjahr-/Frühsommermonaten saisonal ansteigende Milcherzeugung in den Erzeugungsgebieten auf der Nordhalbkugel überragt desn üblichen Rückgang auf der Südhalbkugel. Das anhaltend hohe Angebot überfordert die weiterhin noch verhaltene Nachfrage der Importländer, allen voran China.
Dennoch ist erkennbar, dass die abfallenden Steigerungsraten der Milcherzeugung in zentralen Produktionsgebieten infolge der anhaltenden globalen Preisdämpfung erwarten läßt, dass sich im 2. Halbjahr eine Annäherung von Angebot und Nachfrage abzeichnet. In der aktuellen Marktphase bleibt das Kaufverhalten zurückhaltend in der sicheren Erwartung, dass die Ware vorerst nicht knapp wird.
Vor diesem Hintergrund sind die beiden letzten Auktionsergebnisse trotz Preisrückgänge zu relativieren. Schwache Preise sind in der aktuellen Saison und der erst langsam anlaufenden konjunktrurellen Erholungsphase nichts ungewöhnliches.