GDT-Auktion vom 03. Nov.2015 – nach kräftigen Auftrieb ein weiterer Rücksetzer
Nach den starken Aufwärtsentwicklungen der letzten 4 Termine mit Kurssteigerungen insgesamt bis zu 50 % liefern die letzten beiden Auktionen der Global Dairy Trade (GDT) für den Monat Okt.2015 wieder einen Rücksetzer von zusammen -10 %. Die jüngste Versteigerung vom 03. Nov.2015 schnitt mit -7,4 % besonders deutlich ab.
Die Angebotsmenge lag etwa auf gleicher Höhe wie bei der vorangegangenen Auktion. Auf der Nachfrageseite bestand eher Zurückhaltung, nachdem man sich in den vorhergehenden Terminen mit Ware ausreichend versorgt hat. Der Monat Okt. bildet den Höhepunkt der neuseeländischen Erzeugung. Daher ist mit ausreichenden Mengen auch in nächster Zeit zu rechnen. Das hat potenzielle Käufer eher zurückgehalten. Der El Niño-Effekt ist in Neuseeland noch nicht zum Tragen gekommen. Die Milcherzeugung liegt knapp unter der Vorjahreslinie.
Die beiden Voll- und Magermilchpulver erreichten gleiche negative Ergebnisse mit -8 %. Dabei fielen die vorderen Liefermonate Dez.-15 und Jan.-16 für Vollmilchpulver mit -17 % und -14 % besonders schlecht aus. Die Monate im neuen Jahr bis Mai-16 brachten Preisrücknahmen zwischen -6,8 bis -8,6 %.
Im Magermilchpulverbereich reichten die Kursabschläge von Dez.-15 bis Febr.-16 von -6,5 % bis -9,1 % und reduzierten sich bis Mai auf -1,6 %. Die MMP-Preise haben sich bislang am wenigsten erholt. Das gilt weltweit.
Im Gegensatz dazu haben sich die Kurse für Butterreinfett bereits bis knapp unter dem 5 Jahresmittelwert erholt. Die jetzigen Rücknahmen von durchgehenden durchschnittlichen -5,7 % rückt die alten Preisrelationen zwischen den Milchprodukten wieder näher.
Größere Preiseinbußen musste Normalbutter in fast allen Lieferterminen zwischen -17,8 % bis -11,9 % verkraften. Ausnahme bildete nur der Mai mit -5,6.
Die Ergebnisse der jüngsten Auktionen sorgen für eine Unterbrechung einer erkennbaren grundlegenden Kursauftriebs. Die globalen Angebots-Nachfrage-Verhältnisse werden nicht mehr geprägt von einer überdurchschnittlichen Angebotsmenge, sondern von deutlich gedrosselten Steigerungsraten. Auf der Nachfrageseite sind die aufgebauten Vorratsbestände soweit abgebaut, dass Ergänzungsbedarf besteht. Allerdings fehlen nach wie vor die gesperrten Russlandimporte. Chinas Einfuhren haben sich zwar wieder leicht nach oben bewegt, erreichen aber nicht den Schwung früherer Jahre. Den Chinesen fehlt ein stärkeres Wirtschaftswachstum. Die reduzierte Kaufkraft der mehrfach abgewerteten chinesischen Währung schränkt die Kauflust ebenfalls ein.
Der erwartete zyklische Preisaufschwung im Jahre 2016 wird nach heutigem Kenntnisstand deutlich kleiner ausfallen und eine längere Zeitspanne als in früheren Jahren benötigen.