Milchpreise in den EU-Mitgliedstaaten höchst unterschiedlich - Vergleiche jedoch nur von tendenziellen Aussagewert.
Trotz eines gemeinsamen Milchmarktes der EU-28 unterscheiden sich die Milchpreise in den einzelnen Mitgliedstaaten erheblich. Teilweise sind die Differenzen auf unterschiedliche Erhebungsmethoden hinsichtlich der Inhaltsstoffe zurückzuführen, ein großer Teil der Unterschiedsbeträge hängt jedoch von der nationalen Versorgungslage und der Effizienz der Milchbranche ab. In den Zuschussgebieten tragen die transportkostenempfindlichen Milchfrischprodukte erheblich zu einem hohen Milchpreis bei.
Als Spitzenreiter fallen die beiden Mittelmeerinseln Zypern und Malta mit Milchpreisen von rd. 55 ct je kg ins Auge. Die beiden Ausnahmefälle haben jedoch keinen repräsentativen Wert aufgrund ihres geringen Umfanges. Auf den unteren Rängen liegen die osteuropäischen Länder wie Polen Bulgarien, Rumänien mit diesjährigen Preisen deutlich unter 30 cent je kg.
Der europäische Durchschnitt errechnet sich nach den vorläufigen Zahlen auf rd. 35 cent/kg im Vergleich zum Vorjahr 2012 mit knapp 31 cent.
Über dem europäischen Durchschnitt liegen die skandinavischen Länder, die mittelereuopäischen Länder mit einem hohen Leistungspotenzial wie Niederlande, Belgien und Deutschland sowie das ausgeprägte Zuschussland Italien mit einem beachtlichen Einfuhrbedarf aus den angrenzenden Ländern bis nach Bayern hinein.
Großbritannien, Frankreich und Dänemark weisen Milchpreise nach, die den europäischen Durchschnittswert nicht mehr ganz erzielen. Die Milcherzeugung in diesen Ländern erreicht schon seit Jahren nicht mehr die nationalen Quoten, ohne dass größerer Einfuhrbedarf entsteht.
Die überwiegende Zahl der neuen EU-Mitgliedstaaten in Mittel- und Osteuropa bleiben aufgrund der infrastrukturellen Schwächen in der Milchwirtschaft unter den durchschnittlichen Auszahlungspreisen. Auch hier wird die angehobene Milchquote bei weitem nicht mehr ausgeschöpft.
Die weit über dem Absicherungsniveau der Interventionspreise liegenden Milchpreise der EU-28 sind eine Folge der hohen Drittlandsexporte mit Kursen, die weit über der staatlichen Mindestpreisgarantie von 21,6 cent je kg liegen. Damit hat die EU-Quotenregelung ihre Funktion der Angebotsdrosselung zur Aufrechterhaltung eines EU-Mindestpreisniveaus verloren. DIe EU-Politik sieht dem Quotenende gelassen entgegen.