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07.16
17:04

Handelsbeziehungen zwischen Großbritannien und dem EU-Binnenmarkt auf dem Milchsektor

Brexit und der Milchsektor – Irland und Nordseestaaten sind betroffen

Der Austritt Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt betrifft den Milchsektor in besonderer Weise. Im Laufe der 48 Jahre Mitgliedschaft sind bedeutende Handelsbeziehungen insbesondere  mit dem Milchland Irland aufgebaut worden. Auch Nordseeanrainerstaaten sind betroffen.

Großbritannien ist Nettoeinfuhrland für Milchprodukte. Die Eigenerzeugung an Milch geht zu überwiegenden Teilen in den Frischmilchbereich. Bei den Verarbeitungsprodukten bestehen große Unterschiede im Selbstversorgungsgrad.

Die durchschnittlich jährlichen Butterimporte aus dem EU-Binnenmarkt von rd. 60.000 t stammen zu 62 % aus Irland. Dänemark  und Frankreich steuern jeweils weitere 11 % bei. Demgegenüber nimmt sich der britische Butterexport mit 17.000 t vergleichsweise bescheiden aus. Ein beachtlicher Teil passiert die grüne Grenze zwischen Irland und Nordirland, das zu Großbritannien gehört.

Mit durchschnittlichen 450.000 t gehört der Käsebereich zu den größten Importmengen. Dem stehen  rd. 115.000 t Exporte gegenüber. Auf der Einfuhrseite verteilen sich jeweils ein Viertel der Importmenge auf Irland und Frankreich. Deutschland bestreitet einen Anteil von 15 % und Dänemark liefert rd. 8 % der britischen Käseeinfuhren.

Im Gegenzuge werden britische Käsespezialitäten nach Irland (34 %), Frankreich (19 %), Holland (18 %) und Deutschland (11%) verschickt.

In Sachen von Voll-, Magermilch- und Molkenpulver ist die Handelsbilanz zwischen dem EU-Binnenmarkt und Großbritannien fast ausgeglichen.  Allerdings sind in jüngster Zeit die VMP-Exporte von 20.000 auf 60.000 gesteigert worden. Die beiden größten Empfängerländer sind mit 71 % Irland und mit 28 % Holland.

Die umfangreichen Handelsbeziehungen zwischen Irland und Großbritannien und den wechselseitigen Abhängigkeiten legen es im Milchsektor im beiderseitigen Sinne nahe, den zukünftigen Warenaustausch möglichst unkompliziert  zu gestalten. Auch Frankreich, Dänemark, Holland und Deutschland dürften an einem möglichst barrierefreien Handel interessiert sein. Allerdings wird man anlässlich unterschiedlicher Interessenlagen in anderen Wirtschaftsbereichen auf Kompromisslösungen nicht verzichten können.

Unabhängig von den Beitrittsverhandlungen haben bereits die Änderungen der Wechselkurse Einfluß auf den Handel genommen. Ein schwächeres britisches Pfund Sterling verteuert die Importe mit möglichen Nachfrageeinschränkungen. Die Exporte erfahren eine kleinen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern.

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