Letzte GDT-Auktion vor dem EU-Quotenende: Minus 8,8 %
Die jüngste Global Dairy Trade-Auktion endete mit kräftigen negativen Ergebnissen über alle Produkte und alle Liefermonate. Im Durchschnitt wurden -8,8 % gegenüber der Vorauktion am 03. März festgestellt. Trotz einer nochmal zurückgenommenen Angebotsmenge scheinen die Käufer auf die Chance einer steigenden Erzeugung nach dem Ende der EU-Quotenregelung zu setzen. Im Hintergrund hat möglicherweise auch der saisonübliche Erzeugungsanstieg auf der Nordhalbkugel in den Frühsommermonaten gestanden.
Die Käufer deckten sich für den notwendigen Sicherungsbedarf ein, mehr brauchte es nicht. Vor diesem Hintergrund bestanden geringe Chancen für eine Preisstabilisierung.
Die mit mehr als der Hälfte beteiligte stärkste Angebotsmenge Vollmilchpulver schnitt mit durchschnittlich – 9,6 % ähnlich schlecht ab wie die beiden Milchfette Normalbutter und Butterreinfett mit - 9,4 bzw. -8,4 %. Dagegen hielt sich das zweitgrößte Angebotskontingent Magermilchpulver mit durchschnittlich -5,6 % nicht ganz so schlecht.
Die Liefermonate bis Sept.-2015 zeigten durchweg negative Preisentwicklungen. Zur Relativierung der Ergebnisse ist jedoch darauf hinzuweisen, dass sich das bisher erreichte Kursniveau schon fast wieder den 5- bzw. 10- jährigen Durchschnittswerten genähert hat. Im Falle der Butter war der Mittelwert schon überschritten.
Für die kommenden Frühjahrs-/Frühsommer-Monate ist weiter mit einem saisonüblichen Rückgang der ozeanischen Milcherzeugung um rd. 3 Mio. t Rohmilch zu rechnen. Allerdings schwächen die jüngsten Niederschlage den erwarten Produktionsrückgang ab. Dagegen erwartet man einen jahreszeitüblichen Anstieg in der EU mit mind. 1,5 Mio. t. In den USA fallen die Milchanlieferungen in den einzelnen Jahreszeiten aufgrund der kraftfutterorientierten Erzeugungsweise nur wenig unterschiedlich aus. Die Saisonschwankungen im üblichen Rahmen werden für das Verschneiden von Sommer- mit Winterrahm sowie unterschiedlichen Konsumverhalten ausgeglichen. Unsicher bleibt jedoch die ausgesetzte Bremswirkung der Quote in der EU. Es wird nur schwer möglich sein, den Quoteneffekt von dem Saisoneffekt zu trennen.
Entscheidend für die weitere Preisentwicklung wird das Nachfrageverhalten der Chinesen in den nächsten Monaten werden. Es muss davon ausgegangen werden, dass die hohehn Zuwachsraten der Vergangenheit angehören. In Zukunft werden moderate Importsteigerungen erwartet. Nachfrageschwächen sind in den Erdölländern aufgrund der geringen Einnahmen aus dem Ölgeschäft zu erwarten.