FONTERRA Neuseeland sieht Besserung am Milchmarkt – Produktion geht zurück - China und Südamerika steigern Importe.
Die neuseeländische Molkerei FONTERRA geht davon aus, dass die Milcherzeugung im eigenen Land um 3,3 % sinken wird. Geringere Kuhbestände und noch weniger Futtereinsatz haben dazu beigetragen.
Auf Weltebene soll sich die Produktion 2016 stabilisieren. In den USA sei man auf dem besten Wege. Allerdings zeigen die Anlieferungen im größten Erzeugungsgebiet EU immer noch beachtliche Zunahmen um 5 % im Monat Jan.-16, für das ganze Jahr wird eine Zunahme von 1 % erwartet.
Chinas Importnachfrage bis Febr.2016 ist um 6 % gestiegen. Neuseelands Exporte nach China haben um 14 % zugelegt, bei Kindernahrung sogar um 38 %.
Die Einfuhren Südamerikas werden auf 10 % Zuwachs veranschlagt, während der Nahe und Mittlere Osten aufgrund der niedrigen Rohölpreise nur 1 % Steigerung erreichen werden.
Die neuseeländische Aufbruchstimmung kann in der EU noch nicht geteilt werden. Hier stehen die nächsten Monate mit saisonal hohen Anlieferungsmengen bevor.
Dabei ist die Intervention für MMP schon kräftig in Anspruch genommen worden. Der Ankaufspreis von rd. 170 €/ MMP wurde in der überwiegenden Zahl der EU Mitgliedstaaten unterschritten. Mit Stand vom 24. April 2016 waren 122.000 t MMP im staatlichen Interventionslager. Weitere 40.000 t befinden sich in der privaten Lagerhaltung.
Im Falle der Butter liegt der Interventionspreis bei 222 € je t, die Marktpreise jedoch bei 250 €/t. Daher kommt eine obligatorische Intervention noch nicht in Betracht. Dennoch wird im Rahmen der privaten Lagerhaltung (PLH) bereits Butter eingelagert. Auch größere Mengen an Käse befinden sich in der PLH-Aktion.
Solange sich Überschüsse an Milchprodukten in den staatlichen EU-Lägern anhäufen und nicht abgebaut werden, ist vorerst mit einer grundlegenden Preisaufbesserung nicht zu rechnen. Möglicherweise sieht die Situation im Herbst 2016 günstiger aus.