Rabobank Quartalsbericht: Milchpreise 2014 werden sinken, aber nicht abstürzen.
Nach fast einem Jahr hoher Preise für Milchprodukte infolge der starken Nachfrage aus China mit Importsteigerungsraten von 25 % geht die Rabobank davon aus, dass im Milchwirtschaftsjahr 2014/15 die Notierungen für Milchprodukte sinken werden. Die Preisminderung bleibt aber in Grenzen aufgrund von strukturellen Kapazitäten, Wiederaufbau von Vorratsbeständen und einer laufenden Steigerung des Verbrauchs. Die chinesische Nachfrage soll aufgrund abgeschwächten Wirtschaftswachstums nur noch eine Importsteigerung von 15 % aufweisen, so die Schätzung der Rabobank. Genau aber das sei der kritische Punkt für die kommende Zeit.
Das weltweite Angebot an Milchprodukten soll jedoch deutlich zunehmen, wenn auch in den einzelnen Produktionsgebieten mit unterschiedlichem Tempo.
Für die EU rechnet die Rabobank im 1. Halbjahr 2014 mit einer Produktionszunahme von + 4 % im Jahresvergleich. Im 2.Halbjahr soll die Zunahme auf 1 % abbröckeln, weil mit einer Wiederholung der günstigen Voraussetzungen des Vorjahres 2013 nicht gerechnet werden kann. Mit dem Auslaufen der Milchquote im 1. Halbjahr 2015 werden erhebliche Erzeugungszunahmen erwartet.
In den USA wird für 2014 ein moderates Wachstum der Milcherzeugung geschätzt. Die Begründungen werden mit dem schwachen Wirtschaftswachstum und einer preisbedingten Nachfragezurückhaltung geliefert.
Für den Rest des Milchwirtschaftsjahres in Neuseeland bis einschl. Mai 2014 wird gegenüber dem trockenen Vorjahr mit einer 20 bis 30 % höheren Milchanlieferung kalkuliert. Allerdings fallen die absoluten Mengen vergleichsweise klein aus. Die Exporte werden um knappe 10 % oberhalb der schwachen Vorjahreslinie geschätzt.
Australien erwartet eine schwach steigende Milcherzeugung vor dem Hintergrund witterungsbedingt günstigen Futteraufkommens und hoher Milchpreise in Südost-Australien. Der Exportüberschuss kann um 2 % im Vorjahresvergleich zunehmen.
Trockenheit im SO Brasilien schwächt den Produktionszuwachs. Allerdings wird die Verbrauchssteigerung noch geringer eingestuft. Damit werden kleinere Mengen für einen leicht steigenden Export freigesetzt.
Argentiniens Milchwirtschaft leidet unter der starken Abwertung des Peso. Die Rentabilität leidet, weil die Kostensteigerungen höher ausfallen als die Erlöszunahmen.
Fazit: Maßgeblich für den Verlauf des Milchwirtschaftsjahres 2014/15 wird aufgrund der großen Mengen und Handelsanteile die Nachfrage aus China sein.