Die Erzeugermilchpreise in Deutschland und anderen EU-Ländern nähern sich der Rekordmarke von 40Ct/kg: Sie dürften im Durchschnitt für Deutschland diese Hürde spätestens für im Oktober gelieferte Milch nehmen. Auch werden sie im Jahresdurchschnitt voraussichtlich das höchste Niveau seit vielen Jahren erreichen, auf jeden Fall höher als 2007 und 2011 steigen. Damit folgen sie der Entwicklung an den Märkten für die Leiterzeugnisse Butter und Magermilchpulver. Deren im Kieler Rohmilchwert dargestellter Erlös für Milch hat die genannte Schwelle schon im Mai überschritten. Seitdem hat er noch weiter zugelegt. Die anderen Verarbeitungsrichtungen ziehen nach: Käse sind seit dem Frühjahr schrittweise gestiegen, erzielen aber nicht oder noch nicht eine dem Kieler Rohstoffwert entsprechende Verwertung, zumal dieser seit dem Frühjahr noch weiter gestiegen ist. Da fast die Hälfte der in Deutschland an Molkereien gelieferten Milch zu Käse verarbeitet wird, ist leicht einzusehen, dass über 40Ct hinausgehende Auszahlungspreise bis jetzt eher noch die Ausnahme als die Regel sind. Schließlich haben sich außerdem auch die Preise für Konsummilch und Begleitprodukte seit Anfang Mai kaum geändert; auch dieser Bereich steht unter Anpassungsdruck nach oben. Bei den Marktbeteiligten setzt sich auch zunehmend die Überzeugung durch, dass die Preise in allen Bereichen noch längere Zeit hoch bleiben werden, auch wenn es nicht unbedingt das derzeitige Spitzenniveau sein muss. Auch am Weltmarkt sind kaum Anzeichen einer schnellen Änderung der Marktlage auszumachen. Bestätigt wird dies auch durch die Ankündigung von Rekordmilchpreisen für die Lieferanten von Fonterra für das bis Ende Mai 2014 in Neuseeland laufende Milchwirtschaftsjahr.