Juli-2024: USDA ergänzt Schätzungen zum globalen Milchmarkt
In seiner halbjährlichen Ausgabe zur globalen Milchmarktentwicklung geht das US-Agrarministerium (USDA) nur noch von geringfügigen Steigerungen der Milcherzeugung 2024 in bedeutenden Produktionsgebieten aus. Im 1.Quartal 2024 liegt die Anlieferungsmenge in den bedeutenden Exportländern vorerst noch bei -0,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
Mit -7,4 % fällt insbesondere die argentinische Milcherzeugung aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in diesem Lande erheblich zurück. Auch für Neuseeland - dem weltgrößten Exporteur - gehen die Milchmengen um knapp -1 % zurück. In den USA und der EU kann sich die Milchproduktion nur knapp über Vorjahresniveau behaupten. Allein in Australien wird aufgrund des Wiederaufbaus der Kuhherden nach den Flächenbränden mit einer Steigerung von +3,3 % gerechnet.
Zwischen den einzelnen Milchprodukten gibt es tendenzielle Verschiebungen bei der Erzeugung. Vollmilchpulver verliert zunehmend an Wertschätzung, nicht zuletzt aufgrund der Kaufzurückhaltung des weltgrößten Importeurs China.
Magermilchpulver zeigt noch größere Rückgänge in fast allen größeren Exportregionen wie die EU, USA und Neuseeland auf. Ausnahme ist Australien mit einer Steigerung von 17 %.
Dagegen profitiert Käse von einer weltweit zunehmenden Nachfrage. Die Steigerungsraten liegen zwischen 1 bis 5 %.
Die Buttererzeugung fällt in den einzelnen Standorten unterschiedlich aus. In der EU-27 wird mit einer Verringerung von 1 % gerechnet. In Neuseeland wird die Milch zunehmend für die Butterherstellung verwendet, weil die Absatzmöglichkeiten im asiatischen Raum günstiger als beim Milchpulver sind. In China steigt der Butterverbrauch besonders in der Backwarenbranche; dabei bevorzugt man die qualitativ höhere Importware gegenüber den Inlandserzeugnissen.
Der internationale Handel mit Milchprodukten geht aufgrund des Importkürzungen Chinas (-10 %) spürbar zurück. Auf der Exportseite fallen die EU-Lieferungen um rd 11 %. Neuseeland kann seine Ausfuhren unter Austausch der Produkte (weniger Milchpulver, mehr Käse und Butter) geringfügig steigern.
Das internationale Kursniveau für Milch und Milchprodukte liegt über dem 10-jährigen Durchschnitt, wobei sich Butter und Käse im Höchstpreisbereich bewegen.