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03.15
16:40

Vorschau der EU-Kommission auf den Milchmarkt 2015 und 2016

Prognose der EU-Kommission zum Milchmarkt 2015 und 2016

In ihrer kurzfristigen Vorausschau auf zentrale Agrarmärkte sieht die EU-Kommission den Milchmarkt auf einem leichten Wachstumskurs in den nächsten beiden Jahren. Von einer abrupten Steigerung der Milcherzeugung nach Aufgabe der Quotenbegrenzung ist nicht die Rede. Zu erkennen ist jedoch, dass in den Vorjahren von 2013 auf 2014 ein deutlich höheres Milchangebot stattgefunden hat als in den Vorjahren. Geringfügige vorübergehende Kuhbestandsaufstockungen und eine steigende Milchleistung je Kuh haben dazu beigetragen. Hintergrund dieses Wachstumsschubes dürften die hohen Milchpreise gewesen sein.

Für die Jahre 2015  und 2016 nach Aufgabe der Quotenregelung wird die Milcherzeugung nach Kommissionsschätzung auf moderatem Niveau mit Steigerungsraten um 1,2 % bzw. 0,6 %  fortgesetzt. Die Zahl der Kühe soll wieder leicht zurückgehen, aber die Milchleistung je Kuh und Jahr nimmt weiter zu.  Diese Entwicklung findet vor allem in den neuen mittel- und osteuropäischen Mitgliedsländern statt. Darauf weisen die hohen Schlachtzahlen von Altkühen und Färsen bereits in der 2. Jahreshälfte 2014 bei sinkenden Milchpreisen hin.

Nur in Irland, Deutschland und Holland wird mit anhaltenden hohen Kuhbeständen eine höhere Milchanlieferung erwartet.

Die steigende Milcherzeugung macht sich in allen Sparten der Milchverwendung bemerkbar. Besonders starke Zunahmen werden im Käse- und Magermilchpulverbereich erwartet. Das vergleichsweise kleine Kontingent an Vollmilchpulver soll in Wesentlichen im Inland abgesetzt werden. Die Verbrauchszunahmen liegen hier im Durchschnitt bei 2 %. Die Verbrauchsentwicklungen bei den übrigen Milchprodukten werden  knapp um bzw. unter  1 %  eingestuft.

Damit fällt dem Export von Milchprodukten die entscheidende Rolle zu. Bei der Käseausfuhr werden Steigerungen von 5 bis 7 % erwartet. Für Magermilchpulver schätzt die EU-Kommission sogar 8 bis 15 % Zunahmen. Der Butterabsatz in Drittländer wird auf 9 bis 10 % veranschlagt. Lediglich der Vollmilchpulverausfuhren werden - wie auch in den zurückliegenden Jahren - sich nur knapp behaupten können.

Eine starke Motivation für die hohen Exportmengen ist der  schwache Eurokurs, der die europäischen Ausfuhren im Wettbewerb begünstigt. Die erkennbar fallenden Angebote aus Neuseeland wegen zunehmender Futterknappheit schafft Freiraum für den internationalen Absatz. Eine Stabilisierung bzw. leichte Wiedererholung der Nachfrage aus dem asiatischen Raum setzt neue Impulse.

Demgegenüber ist darauf hinzuweisen, dass aus den Erdölexportierenden Ländern die Nachfrage aufgrund der schwachen Rohöleinnahmen deutlich nachlassen wird. Das trifft die europäischen Exporte von Magermilchpulver und Käse in besonderem Maße.  

Die Selbstversorgungsgrade bei den einzelnen Milchprodukten verändern sich nach den EU-Prognosen nur wenig. In den einzelnen Mitgliedsstaaten sind  aber durchaus davon abweichende Entwicklungen beobachtbar.

Die gefallenen Milchpreise dürften vorerst für eine verhaltene Marktentwicklung sorgen. Auch die übliche saisonale Milchangebotssteigerung in den Frühsommermonaten wird dafür sorgen, dass die Preise vorerst  im gemäßigten Bereich bleiben.  

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