Halbjährliche USDA Schätzung Die halbjährliche Veröffentlichung des USDA zur Entwicklung auf dem Weltmilchmarkt geht davon aus, dass nach dem schwachen Erzeugungsjahr 2013 mit einem Zuwachs von nur 0,8 % wieder mit den mehrjährig üblichen Werten um die + 2 % im Jahre 2014 gerechnet werden kann. Die unterdurchschnittliche Steigerung im ablaufenden Jahr 2013 ist auf hohe Futtermittelpreise in den USA und Europa sowie ungünstige Witterungsbedingungen im Frühjahr/Frühsommer zurückzuführen. In Neuseeland, Australien und Argentinien waren es kurzfristige Trockenperioden und in Europa die kalten Temperaturen zu Vegetationsbeginn, die den Produktionsanstieg nicht nur ausbremsten, sondern teilweise auch minderten. Für das Jahr 2014 geht das USDA bei unterstellten normalen Witterungsverhältnissen und verringerten Futtermittelpreisen bei gleichzeitig hohen Milchpreisen von einer deutlichen Steigerung der Produktion in allen bedeutenden Erzeugungsregionen aus. Den höchsten %-ualen Zuwachs soll Neuseeland mit 5 % (= + 1 Mio. t) erreichen, an zweiter Stelle soll Argentinien seine Produktion um 4 % (= + 0,5 Mio. t) erhöhen. Die USA legen um + 2 Mio. t bzw. + 2 % zu, während in der EU-28 mit einem Zuwachs von + 1 Mio. t bzw. +1 % gerechnet wird. Die Zunahme der Milcherzeugung wird einerseits über eine steigende Kuhzahl auf den grundfutter-orientierten Standorten erreicht, während in den kraftfutterintensiven Gebieten die Milchleistungssteigerung je Kuh zum ausschlaggebenden Faktor wird. Die Milcherzeugung je Kuh schwankt in einer Spannbreite von knapp 10.000 ltr in den USA, 9.500 kg in Japan, durchschnittliche 6.100 kg in der EU-28 und gut 4.000 ltr. In Neuseeland allerdings bei hohen Inhaltsstoffen. In Indien schafft man einen Durchschnitt von 1.200 ltr., wobei die Kuh häufig noch als Zugtier dient. Die Leistungszahlen steigen zwar, aber trotz unterschiedlichen Niveaus in begrenzten Umfang, weil die Erzeugungsbedingungen sich so schnell nicht ändern. In den letzten 5 Jahren ist die Milcherzeugung in den bedeutenden Ländern um 43 Mio. t bzw. rd. 10 % gestiegen. Davon entfallen auf Indien allein ein Zuwachs von rd. 12 Mio. t und auf China von 8,6 Mio. t; beide Schwellenländer zusammen haben also zur Hälfte an der steigenden Weltmilcherzeugung mitgewirkt. In der zweiten Reihe stehen die USA mit einer Vergrößerung der Milchproduktion von 7,2 Mio. t und die EU-28 mit 6,3 Mio. t. Das weltweit führende Exportland Neuseeland konnte die Produktion nur um 3,6 Mio. t steigern. In Russland und der Ukraine wird der jahrzehntelange Produktionsrückgang weiter fortgesetzt. Bei steigendem Verbrauch werden zunehmende Mengen aus den Überschussländern importiert.