In ihren kürzlich veröffentlichten gemeinschaftlichen Projektionen über die künftige Entwicklung der Agrarmärkte haben FAO und OECD für die Dekade bis 2022 ein langsameres Wachstum des internationalen Handels mit den wichtigsten Milcherzeugnissen Butter, Käse und Milchpulver vorhergesagt, als dies in der ersten Dekade dieses Jahrhunderts der Fall war. Lediglich für Butter und Buttererzeugnisse wird ein schnelleres Wachstum erwartet. Bei Butter ist dies vor allem damit zu erklären, dass Russland seinen Einfuhrbedarf deutlich eingeschränkt hat und daher der internationale Handel in den Jahren bis 2010 kaum gewachsen ist. Ohnehin ist Butter nicht das hinsichtlich der Mengen bedeutendste Erzeugnis. Die größte Bedeutung haben Vollmilchpulver und Käse. Bei Vollmilchpulver hat vor allem das Auftreten Chinas nach 2008 für die kräftigsten Steigerungen im internationalen Handel gesorgt und damit die durchschnittlichen Wachstumsraten des vergangenen Jahrzehnts nach oben gedrückt. In den zehn Jahren ab 2013 wird es den Projektionen zufolge weiter wachsende Mengen am internationalen Handel geben. Dabei wird auch China am Wachstum beteiligt sein, aber nicht mehr an erster Stelle. Der internationale Handel mit Käse wird sich weitgehend auf das Geschäft zwischen den Ländern mit etablierten Märkten konzentrieren, wobei die jährliche Zuwachsrate in der Zeit bis 2008 deutlicher ausgeprägt war als im Bereich von Milchpulver. Das stärkste Wachstum wird für die zehn Jahre bis 2022 für Magermilchpulver erwartet.
Weltweite Exporte an Milcherzeugnissen | ||
Mittlere Zuwachsrate pro Jahr | 1999/2001 bis 2010/2012 | 2010/2012 - 2022 nach FAO/OECD |
Butter | 0,2% | 1,7% |
Käse | 5,3% | 1,7% |
Vollmilchpulver | 3,1% | 1,5% |
Magermilchpulver | 3,0% | 2,3% |