Intervention für MMP bald überflüssig ?Marktpreise übersteigen Interventionspreis
Zur Vermeidung extremer Milchpreisrückgänge gibt es in der EU garantierte Mindestpreise für Butter und Magermilchpulver, die beide zusammen ein Absicherungsniveau des Auszahlungspreises von 21,6 ct/kg bewirken sollen. Unterschreiten die Marktpreise für die beiden Milchprodukte die vorgegebenen Preisgarantien, kauft der Staat zum festgesetzten Kurs Butter und MMP aus dem Markt heraus, um die Preise gegen weiteren Verfall zu schützen. Die Interventionsmengen sind allerdings begrenzt, werden aber im Bedarfsfalle aufgestockt.
In der aktuellen Lage des Milchmarktes liegen die Marktpreise für Butter mit rd. 280 €/dt deutlich über den garantierten Mindestpreisen von 222 €/dt. Daher kommt für Butter eine staatliche Intervention nicht in Betracht. Dennoch werden im Rahmen der Privaten Lagerbeihilfenaktion mit staatlicher Unterstützung Buttermengen für eine bestimmte Zeit auf Lager genommen, um den Markt zu entlasten. Insbesondere im Rahmen des Verschneidens von Sommer- und Winterfett zwecks gleichmäßiger Konsistenz der Butter macht die Maßnahme durchaus Sinn. Der Umfang beläuft sich zurzeit auf rd. 100.000 t.
Im Falle von Magermilchpulver hat der Marktpreis die Mindestpreisgarantie von rd. 169,50 €/dt unterschritten. Dementsprechend sind mittlerweile mehr als 220.000 t MMP vom Staat zum festgesetzten Preis aufgekauft worden. Die Obergrenze wurde auf 305.000 t erweitert. Zusätzlich werden im Rahmen der PLH-Aktion weitere 35.000 t für eine befristete Zeit bezuschußt.
Die jüngste Entwicklung der Marktpreise für Magermilchpulver strebt über die Interventionsmarke von rd. 170 €/dt hinaus. Sollte sich diese Entwicklung im Durchschnitt der EU bzw. in wichtigen Erzeugungsgebieten weiter durchsetzen, entfällt zukünftig die staatliche Ankaufspflicht. Dann müssen sich die Preise im freien Markt durchsetzen.
Die intervenierten Mengen sollen in der kommenden Zeit möglichst preisneutral wieder in den Markt zurückgeschleust werden. Erfahrungsgemäß erstreckt sich dieser Prozess über mehrere Jahre, um den gewollten Preisaufschwung nicht unnötig zu gefährden.