In der 16. Kalenderwoche stieg die Milchanlieferung in Deutschland erneut leicht an – laut ZMB um 0,9 % gegenüber der Vorwoche. Damit verringerte sich der Rückstand zum Vorjahresniveau auf 1,4 %. Seit Jahresbeginn liegt das Gesamtaufkommen immer noch 2,1 % unter dem Vorjahreswert. Der Markt für Magermilchpulver blieb nach Ostern zurückhaltend. Neue Abschlüsse waren selten, da viele Abnehmer bereits für das zweite Quartal vorgesorgt hatten. Die Hersteller konzentrierten sich auf bestehende Verträge, während der Export durch den starken Euro und günstige US-Angebote unter Druck stand. Aufgrund unklarer Marktperspektiven waren Vertragsabschlüsse für die zweite Jahreshälfte selten. Die Preise entwickelten sich uneinheitlich und tendierten insgesamt leicht nach unten. An der EEX fielen die Preise: Der Durchschnitt für April bis Dezember lag bei 2.448 EUR/t, 19 EUR weniger als zuvor. Das Handelsvolumen sank auf 1.460 t, deutlich weniger als in der Woche zuvor. Auch der Futtermittelmarkt zeigte sich ruhig. Ein geringes Kaufinteresse führte zu wenig Neugeschäft und leicht rückläufigen Preisen. Die Kemptener Notierung für Magermilchpulver in Futtermittelqualität wurde auf 2.280 bis 2.310 EUR/t gesenkt – ein Minus von 10 EUR. Zum Monatsende zeigte sich der Markt für abgepackte Butter in gewohnter Nachoster-Ruhe. Zwar ließ der Absatz im Vergleich zu den starken Vorostertagen nach, dennoch bewerteten die Hersteller die Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) weiterhin positiv. Für die kommenden Wochen werden zusätzliche Impulse durch die Spargelsaison erwartet. Die Preise blieben stabil: Die Kemptener Börse notierte Formbutter am 30. April 2025 unverändert zwischen 7,40 und 7,80 EUR/kg. Die Preisverhandlungen für neue Lieferverträge ab Mai waren weitgehend abgeschlossen. Das schwächere Preisniveau bei Blockbutter im April könnte dabei eine Rolle gespielt haben. Im LEH blieb der Preis für ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter im Einstiegssegment bei 1,99 EUR – 24 Cent mehr als im Vorjahresmonat. Bei der Blockbutter zeigte sich der Markt weiterhin zweigeteilt: Während kurzfristig noch Bedarf für das zweite Quartal bestand, herrschte bei langfristigen Abschlüssen Zurückhaltung. Unterschiedliche Preisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern verhinderten häufig Einigungen. Das Angebot rund um die saisonale Milchspitze war ausreichend, um die laufende Nachfrage zu decken. Die Preise blieben weitgehend stabil. An der EEX in Leipzig legten die Futures für Blockbutter leicht zu: Der Durchschnittspreis für April bis Dezember 2025 stieg in der 17. Kalenderwoche um 28 EUR auf 7.319 EUR/t. Während die Erwartungen für April und Mai über dem Kassamarktniveau lagen, bewegten sich die Preise für die Folgemonate innerhalb der üblichen Spanne. Auch das Handelsvolumen zog nach Ostern an: Mit 1.595 t (319 Kontrakte) wurde spürbar mehr umgesetzt als in der Vorwoche. Zum Monatsende zeigte sich der deutsche Käsemarkt weiterhin stabil und ausgeglichen. Trotz der ruhigeren Feiertagswochen blieb die Nachfrage seitens Lebensmitteleinzelhandel, Industrie und Gemeinschaftsverpflegung konstant. Mit zunehmendem Sonnenschein rechnen Hersteller im GV-Bereich mit zusätzlichem Absatzimpuls. Auch die Exportnachfrage blieb saisontypisch, in Italien sorgte das wechselhafte Wetter für eine leichte Dämpfung. Drittlandskunden meldeten ebenfalls weiter Bedarf. Das Angebot hielt mit der stabilen Nachfrage Schritt. Kurz vor der Milchspitze war die Rohstoffverfügbarkeit gut, was eine rege Produktion ermöglichte. Die Lagerbestände blieben niedrig, die Ware war überwiegend frisch. Verkaufsdruck bestand nicht. Die Preise blieben auf Vorwochenniveau: In der 18. Kalenderwoche wurde Brotware in Hannover mit 4,80 bis 5,00 EUR/kg und Blockware mit 4,50 bis 4,70 EUR/kg notiert.
ZMP Live Expertenmeinung
In den vergangenen Tagen zeigte sich der deutsche Milchmarkt weitgehend stabil mit saisonal typischen Entwicklungen. Während die Milchanlieferung weiter leicht anstieg, blieb die Nachfrage nach Magermilchpulver und Futtermitteln verhalten – beeinflusst durch volle Lager, ungünstige Exportbedingungen und unklare Marktperspektiven. Im Gegensatz dazu behaupteten sich die Märkte für Butter und Käse: Trotz der Nachoster-Ruhe blieben die Preise stabil, mit positiven Signalen aus dem Lebensmitteleinzelhandel und saisonalen Impulsen wie der Spargelsaison. Insgesamt spiegeln die Entwicklungen ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage wider, bei gleichzeitig vorsichtiger Marktstimmung für das zweite Halbjahr.