Die Rohmilchanlieferung zeigte sich in der vergangenen Woche vor dem Vorwochen Niveau stabil und bestätigt damit die Erwartung das die Milchspitze erreicht ist. Verglichen mit den Mengen aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden rund 1,5 % mehr Milch angeliefert, sodass zusammengefasst die Gesamtmenge um 2, 8 % überschritten wurde. An den Rohstoffmärkten setzten sich erneut die festeren Preistendenzen durch. Vor allem die Erwartung, dass die Milchmenge in den kommenden Wochen wieder abnimmt stützt derzeit die Marktentwicklung. Am Spotmarkt stellte das ife Institut einen Preis von 31,8 Cent je Kilogramm fest. Das entspricht einem Plus von 2,3 Cent zur Vorwoche. In den Niederlanden zeigte sich der Verlauf ähnlich und die Preise sich fester. Der Preis legte hier rund 11 % zu.
Auf dem Markt für Formbutter hat sich die Spargelzeit positiv auf die Verbrauchernachfrage ausgewirkt und die Abrufe des Lebensmitteleinzelhandels zeigten sich auf einem zufriedenstellenden Niveau. Wenn auch gleich sich einige Händler noch mehr für die vergangenen Woche erhofft hatten. Zusätzliche Impulse kamen von der anlaufenden Urlaubssaison, wo vor allem durch Gastronomie mehr nachgefragt wurde. Das Preisniveau konnte sich auf einem Niveau von 1,45 Euro für das 250 Gramm Päckchen weiter durchsetzen. An der Börse in Kempten gab die Spanne insgesamt 0,06 Cent/kg nach. Der Markt für Blockbutter konnte seine Belebung nicht mit in die neue Woche nehmen. Die Einkäufer agieren abwartend am Markt und hoffen auf fallende Preise. Die zuletzt wieder festeren Preise auf der Rahmseite sorgten für Schwierigkeiten bei den Verhandlungen. So passten Käufer und Verkäufervorstellung nicht immer zusammen und Abschlüsse blieben aus. An der Börse in Leipzig wurden in der vergangenen Woche 50 Kontrakte gehandelt. Damit hat der Handel leicht an Dynamik gewonnen, da in der Vorwoche nur 30 Kontrakte gelaufen sind. Durchschnittlich wurden die Kontrakte zu einem Preis von 5.006 Euro/Tonne gehandelt.
Auf dem Markt für Schnittkäse wurde umfangreich Ware gehandelt und umgesetzt. Vor allem im LEH wurde Ware auf einem vergleichsweisen hohen Niveau bestellt. Die jüngsten Preissenkungen beim Schnittkäse sorgten bei den privaten Verbrauchern für eine stete und anziehende Nachfrage. Mit Blick auf die voraussichtlich abnehmenden Milchmengen haben viele Einkäufer ihren Bedarf so weit wie möglich versucht abzudecken. Auch im Gastrobereich zeigte sich durch die Belebung der Außengastronomie ein steigender Bedarf. Ebenso verliefen die Exportgeschäfte wieder deutlich besser. Die Urlaubssaison startet nach und nach und führt dazu, dass der Süden Europas und auch Drittländern vermehrt Ware ordern.
Auf den Pulvermärkten wird der Geschäftsverlauf vor den Feiertagen als leicht belebt beschrieben. Nach den Feiertagen zeigten sich die Abschlüsse für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität etwas niedriger. Viele Einkäufer hatten sich bereits vor dem langen Wochenende mit ausreichend Ware versorgt und riefen ihre Kontraktware ab. Im Fokus der neuen Verhandlungen stehen derzeit vor allem Lieferungen Richtung drittes und viertes Quartal. Gescheitert sind die Abschlüsse jedoch oftmals, weil die Preisvorstellungen zu weit auseinander gegangen sind. Besonders für kurzfristige Lieferungen mussten die Einkäufer Abschläge akzeptieren, sodass auch das Preisniveau sich stabil halten konnte. Beim Magermilchpulver in Futtermittelqualität verlief der Handel eher schleppend, was sich vor allem in den gestiegenen Kosten begründet. Beim Vollmilchpulver haben besonders die Abrufe aus dem Ausland abgenommen. Die heimische Ware zeigte sich im globalen Vergleich nur wenig wettbewerbsfähig und die Käufer aus dem asiatischen Raum suchten nach alternativen Kaufmöglichkeiten.
ZMP Live Expertenmeinung
Auf dem Milchmarkt hat sich in den vergangenen Tage insgesamt die Nachfrage etwas dynamischer entwickelt. Die Spargel-und Erdbeerzeit, sowie der Start der Außengastronomie haben für eine belebtere Nachfrage gesorgt, sodass die Preise stabil bis leicht fester waren. Preisdruck entsteht jedoch aufgrund der derzeit eingeschränkten internationalen Wettbewerbsfähigkeit.