In der 42. Kalenderwoche nahm die angelieferte Milchmenge in Deutschlands nochmal ab. Nach vorläufigen Berechnungen wurden nochmals 1,1 Prozent weniger Milch erfasst. Auch die Milchmenge der Vorjahresvergleichswoche wird um 0,4 Prozent unterschritten, im bisherigen Jahresverlauf beträgt der Vorsprung damit jetzt noch 1,9 Prozent. In der Folge konnten die Rahmpreise weiter zulegen, der Bedarf insbesondere für die Herstellung von Formbutter ist wegen der guten Verbrauchernachfrage gestiegen. Magermilchkonzentrat konnte ebenfalls zulegen, hier zeigt sich eine verbesserte Nachfrage. Am Spotmarkt notiert das ife Institut einen Wert von 42,4 Cent/kg und damit 0,2 Cent weniger als in der Vorwoche. Der Kieler Rohstoffwert Milch legte hingegen deutlich zu. Für den Oktober erhöhte sich der Wert um 4,2 Ct/kg auf 39,2 Cent/kg.
Die Auslieferungen von Formbutter haben sich wegen der Feiertage in dieser Woche deutlich beruhigt. Insgesamt wird aber weiterhin ein hoher Warenausgang registriert. Angebotsaktionen im Lebensmitteleinzelhandel haben die Verbrauchernachfrage beflügelt. Für die kommenden Wochen wird wegen der heranrückenden Weihnachtszeit weiter mit einem hohen Nachfrageniveau gerechnet. Wegen des Feiertages gestern notierte die Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten gestern nicht. Auch für Blockbutter gab es keine Notierung. Hier wird das Angebot knapper. Die Bestände konnten zuletzt gut abgebaut werden, Neugeschäfte halten sich aber für kurzfristige Lieferungen in Grenzen, gefragt sind Lieferungen im ersten Quartal des neuen Jahres, Abschlüsse kommen aber noch nicht in ganz großen Umfang zustande. An der EEX zeigen sich festere Tendenzen bei den Butterkontrakten, insbesondere in den vorderen Terminen konnten die Notierungen zuletzt zulegen und im Vergleich zur Vorwoche wurden auch mehr Kontrakte gehandelt.
Als weiterhin gut wird die Warennachfrage nach Schnittkäse beschrieben. Die Abrufe und die Nachfragen aus dem Lebensmitteleinzelhandel legen nochmals zu, hier sind jedoch auch Vorzieheffekte wegen der Feiertage am 31.10 bzw. am 1.11. zu berücksichtigen. Aus der Industrie und von Seiten der Großverbraucher kommen keine nennenswerten Impulse, diese Käufer rufen Waren im vereinbarten Umfang bei der Reifelägern ab. Rückläufig ist nur die Nachfrage nach Mozzarella. Auch wenn es in dieser Woche keine offiziellen Notierungen gibt, berichten die Händler von festeren Preistendenzen.
Nach den sehr deutlichen Belebungen im Oktober hat sich der Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität weniger dynamisch entwickelt. An der EEX haben insbesondere die vorderen Termine auf Wochensicht wieder etwas nachgegeben. Das zuletzt notierte Preisniveau hat die Nachfrage deutlich reduziert und Geschäftsabschlüsse sind seltener geworden. Ein wirklicher Verkaufsdruck kommt jedoch dadurch nicht auf. Wegen der rückläufigen Milchanlieferungen und dem Abbau der Lagerbestände drücken die Waren nicht auf den Markt. Ebenfalls ruhiger wurden Futtermittelqualitäten nachgefragt. Nach wie vor stabil zeigt sich die der Vollmilchpulvermarkt. Die Anfragen und die Warenausgänge bewegen sich auf Vorwochenniveau, am Weltmarkt fehlt es weiterhin sehr deutlich an Wettbewerbsfähigkeit. Beim Molkenpulver berichten Verkäufer von festeren Preisen. Sowohl aus dem Binnenmarkt als auch im Export kamen vermehrt Nachfragen bei den Herstellern an. Dabei bleibt das Chinageschäft aber weiterhin deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wegen des Feiertages Allheiligen wurde gestern keine Notierung für Milchprodukte und Milchpulver in Kempten publiziert.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Milchmarkt setzt seinen Anstieg fort. Die Miclhmenge war zuletzt weiter rückläufig, dürfte aber bald ihren saisonalen Tiefpunkt erreicht haben. Die Auszahlungspreise tendieren bereits bei den ersten Molkereien fester und auch die Börse verheißt anziehende Milchauszahlungspreise für die Erzeuger.