In der vergangenen Kalenderwoche 29 hat sich der saisontypische Verlauf bei den Anliefermengen weiter fortgesetzt und so wurde 0,4 % weniger Milch bei den Molkereien angeliefert. Verglichen mit dem Vorjahr beträgt der Abstand weiterhin 2,5 %. Insgesamt liegt das Rohwarenangebot damit oberhalb des Vorjahresniveaus. Auf den Teilmärkten hat sich nur wenig an der fundamentalen Gesamtlage geändert. Lediglich bei Rahm berichten die Marktteilnehmer von einer leicht erhöhten Nachfrage. Das ife Institut hat die Notierung für Rohmilch auf 37,3 Cent je Kilogramm angehoben. Das entspricht einem Plus von einem Cent im Vergleich zur Vorwoche.
Auf den Pulvermärkten hinterlässt das Sommerloch weiter Spuren. Der Handel mit Magermilchpulver in Lebensmittelqualität hat sich nicht belebt und aufgrund der Ferien- und Urlaubszeit wird weniger Ware nachgefragt. Die Hersteller haben sich weitestgehend auf die Bedienung der Kontrakte konzentriert und haben nur vereinzelt neue Verträge für das letzte Quartal verhandelt. Dabei kamen aufgrund unterschiedlicher Preisvorstellungen nur selten zu erfolgreichen Abschlüssen. Beim GTD in Neuseeland hat der Magermilchpulver Index um 1,4 % nachgegeben. Beim Magermilchpulver in Futtermittelqualität zeigt sich der Geschäftsverlauf ähnlich. Zusätzlich sorgt der wieder stärkere Euro für eine schlechtere Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Ware. An der EEX wurde der Kontrakt MMP in der vergangenen Woche mit 2.560 Euro je Tonne gehandelt und bewegten sich damit oberhalb des Kassamarktes.
Beim Schnittkäse verläuft der Handel auf einem saisontypischen Niveau. Der Umsatz zeigt sich stetig, jedoch auch ohne größere Impulse. Mit Blick auf die kommende Woche und dem langsamen Ende der Ferienzeit erwarten viele Marktteilnehmer eine anziehende Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel. Bei den Abrufen der Industrie ging es ruhiger zu. Das wechselhafte Wetter der vergangenen Tage hat sich unmittelbar vor alle auf die Außengastronomie ausgewirkt, sodass der Umsatz dort deutlich zurückgegangen ist. Aber auch die Importgeschäfte leiden unter ungünstigen Wetterbedingungen. Besonders im Süden von Europa herrscht große Hitze, sodass auch dort weniger Ware geordert wird. Die Lagerbestände beim Käse haben sich kaum zur Vorwoche geändert. Das Altersniveau wird als recht jung beschrieben. Das Preisgefüge hat sich stabil entwickelt und notiert auf dem Niveau der Vorwoche.
Die Abrufe von Formbutter zeigten sich im Vergleich zur Vorwoche wieder etwas besser. Der LEH hat mehr Ware abgerufen, insgesamt entsprechen die derzeitigen Handelsgeschäfte dem saisontypischen Verlauf. In einigen Bundesländer gehen die Sommerferien in der kommenden Woche zu Ende, sodass hier auch wieder mit einigen Impulsen gerechnet wird. Bei der Blockbutter bewegt sich der Markt in ruhigen Fahrtwasser. Vor allem für kurzfristige Lieferungen mussten die Käufer leicht festere Preise akzeptieren, wenn auch gleich sich kaum etwas am Warenangebot geändert hat.
Auf dem 337. GlobalDairyTrade mussten die Notierungen einen weiteren Rückgang verkraften. Insgesamt haben die Preise im Durchschnitt 4,3 % verloren und liegen damit umgerechnet bei 2.826 Euro je Tonne. Dabei mussten bis auf Buttermilchpulver alle Produkte nachgeben. Besonders Magermilch- und Vollmilchpulver zeigten sich deutlich schwächer als in den Vorwochen. Aber auch für die Käsenotierung von Cheddar ging es Richtung Süden.
ZMP Live Expertenmeinung
Das Sommerloch ist weiterhin auf dem Milchmarkt zu spüren. Viele Einkäufer und Marktteilnehmer sind noch im Urlaub und dementsprechend zeigen sich die Handelsaktivitäten gering. Zudem sind die Läger der Hersteller oftmals gut gefüllt. Aufgrund des wieder abnehmenden Rohwarenangebot ist der Abgabedruck jedoch noch nicht allzu hoch. Mit dem Ende der Ferienzeit in einigen Bundesländern in den kommenden zwei Wochen wird mit einer leichten Belebung gerechnet.