Die Milchmenge hat sich in der letzten Woche zurückentwickelt. Gegenüber der 21. Kalenderwoche sank diese um 0,2 %. Gegenüber der Vorjahresvergleichswoche wurden jedoch 1,1 % mehr Rohmilch angedient. Die Nachfrage nach Industrierahm ist hoch. Rahm wird wegen der steigenden Temperaturen deutlich mehr nachgefragt als noch vor einigen Wochen, entsprechend fest tendieren die Rohstoffpreise. Auch die Nachfrage nach Magermilchkonzentrat hat sich mit dem Monatswechsel weiter belebt. Spotmarkmilch steig auf 43,1 Cent/kg (+2,1 Cent).
Die Preise für Formbutter wurden bei der heutigen Notierung deutlich angehoben. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse nennt eine Handelsspanne von 6,12 bis 6,39 Euro/kg und damit am oberen Ende 19 Cent und am unteren Ende 18 Cent mehr. Auch die Verbraucherpreise ziehen im Juni an. Im Mittel kostet das 250-gramm-Päkchen nun 1,85 Euro. Das sind 6 Cent mehr als im Mai. Blockbutter stieg in der Notierung ebenfalls deutlich an. Die Spanne wurde auf 6,68 bis 6,81 Euro/kg erhöht. Die Nachfrage hat sich weiter belebt und wird als hoch beschrieben. Insbesondere für kurzfristige Bedarfe scheinen sich die Einkäufer zuletzt nicht ausreichend eingedeckt zu haben. Hingegen bleiben die Exportmengen auf einem überschaubaren Niveau. Beim Global Dairy Trade Tender legte Butter um 1,7 Prozent zu. An der EEX hingegen zeigten sich insbesondere für die vorderen Termine etwas schwächere Kurse.
Nach wie vor unverändert ist die Lage am Schnittkäsemarkt. Angebot und Nachfrage werden insgesamt als ausgeglichen beschrieben. Die Warenabrufe sind insbesondere aus dem LEH hoch und auch aus den Urlaubsregionen in Südeuropa kommen Nachfragen und Bestellungen. Die Preise werden in Hannover unverändert fortgeschrieben.
Der zuletzt dynamischere Geschäftsverlauf hat sich ein wenig beruhigt. Insbesondere kurzfristige Bedarfe sind überwiegend gedeckt, Abschlüsse kommen mit Kunden aus der europäischen Lebensmittelindustrie aber dennoch zustande. Die Preise tendieren dabei abermals fester. In Kempten wurde die Spanne im Durchschnitt um 25 Euro/t angehoben. Der Futtermittelmarkt zeigt sich hingegen ruhig, aber auch hier konnten die Notierungen im Mittel um 20 Euro/t angehoben werden. Vollmilchpulver entwickelt sich preislich ebenfalls fest. Dies ist vor allem auf die Preisentwicklung bei den Konzentraten zurückzuführen. Die Hersteller konzentrieren sich aber weiterhin vor allem die die Abwicklung und Produktion bestellter Mengen. Nennenswertes Neugeschäft kommt nicht zustande. Molkenpulver in Lebensmittelqualität wird hingegen wieder mehr nachgefragt. Anfragen, die auch in Geschäftsabschlüsse münden kommen sowohl aus dem Inland wie aus Drittländern. Am oberen Ende der Handelsspanne legte die Notierung um 20 Euro auf jetzt 950 bis 1.020 Euro/t zu. Futtermittelwaren sind hingegen kaum gefragt und tendieren seitwärts.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Aussichten bleiben fest. Die Notierungen konnten erneut anziehen und die Europameisterschaft in Deutschland verspricht einen erhöhten Bedarf aus der Gastronomie.