Ende November setzte sich der rückläufige Trend bei den Milchanlieferungen fort, und es scheint noch nicht das Ende erreicht zu sein. Laut der ZMB fiel die Anlieferungsmenge in der Kalenderwoche 47 im Vergleich zur Vorwoche um 0,1 %. Im Vergleich zum Vorjahr wurde seit Jahresbeginn 0,4 % weniger Milch an Molkereien geliefert. Auf dem Spotmarkt konnte sich der Preis nicht halten und fiel um 1,3 Cent auf 58,2 Ct/kg. Auch in den Niederlanden fielen die Spotpreise um 4,8 %.
Anfang Dezember war der Markt für Schnittkäse von einer hohen Nachfrage geprägt, vor allem durch das Weihnachtsgeschäft. Der Lebensmitteleinzelhandel bestellte große Mengen, und auch die Gastronomie und Industrie griffen rege auf ihre Verträge zurück. Der Export verlief stabil, sowohl innerhalb der EU, besonders nach Südeuropa, als auch außerhalb, begünstigt durch den günstigen Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar. Das Angebot blieb jedoch begrenzt, da die Produktion in der schwächeren Jahreszeit der Milchanlieferung nicht mit der Nachfrage mithalten konnte. Die Bestände in den Reifelagern waren niedrig, und zusätzliche Anfragen konnten oftmals nicht bedient werden. Diese Knappheit dürfte bis Jahresende anhalten, bevor sich die Nachfrage nach den Feiertagen saisonal in der Regel verringert und ein Bestandsaufbau möglich wird. Die Preise auf dem Käsemarkt blieben Anfang Dezember stabil. In Hannover lagen die Preise bei 4,65–4,75 EUR/kg für Blockware und 4,95–5,15 EUR/kg für Brotware.
In den letzten zwei Wochen blieb die Nachfrage nach abgepackter Butter hoch, angetrieben durch das Weihnachtsgeschäft. Der Absatz im Lebensmitteleinzelhandel stieg im Vergleich zur Vorwoche, blieb jedoch unter dem Niveau des Vorjahres. Das Angebot war knapp und dürfte sich bis zu den Feiertagen nicht ändern. Die Preise waren stabil. An der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten wurden für Formbutter weiterhin 8,50 bis 8,80 EUR/kg gezahlt. Ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter kostete 2,39 EUR, was 80 Cent mehr als im Vorjahr ist. Der Blockbuttermarkt war zu Beginn des Monats ruhig, da nur wenige kurzfristige Bestellungen eingingen. Aufgrund der Unsicherheiten bezüglich der Preisentwicklung und Verfügbarkeit hielten sich Marktteilnehmer zurück. Die Produktion war aufgrund geringer Milchanlieferungen und hoher Rohstoffpreise weiterhin eingeschränkt, bei stabilen Preisen zwischen 8,10 und 8,20 EUR/kg. Auf dem Weltmarkt sank der Butterpreis beim GlobalDairyTrade-Tender um 5,2 % auf 6.357 EUR/t, was Exporte außerhalb der EU erschwerte. An der EEX in Leipzig stieg die Handelsaktivität, doch die Terminmärkte zeigten fallende Preise. Der Durchschnittspreis für Lieferungen bis August 2025 lag bei 6.857 EUR/t, unter den aktuellen Marktpreisen.
Anfang Dezember zeigte sich der Markt für Magermilchpulver wieder etwas ruhiger. Für die kommenden Wochen im Dezember wird weiterhin mit einem Nachfragerückgang gerechnet, da diese traditionell wegen der Weihnachtsfeiertage abnimmt. Käufer haben ihre Jahresgeschäfte abgeschlossen und interessieren sich jetzt vor allem für Lieferungen im kommenden Jahr. Auch Drittländer zeigen Interesse, wobei europäische Anbieter mit internationalen Angeboten konkurrieren. Die Preisfindung gestaltet sich hier jedoch manchmal schwierig, da sich Käufer und Verkäufer nicht einig werden. Nach den Preisanstiegen im November stabilisierten sich die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität am 4. Dezember 2024 zwischen 2.600 und 2.700 EUR/t. An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig stiegen die Erwartungen leicht. Der Durchschnittspreis für die Termine von Dezember 2024 bis August 2025 lag bei 2.782 EUR/t. Ende November verzeichnete der Terminhandel für Magermilchpulver ein geringeres Volumen. Ein ähnliches Handelsbild zeichnet sich auch bei den anderen Pulvern ab. Besonders beim Vollmilchpulver wird vor den Feiertagen nicht mehr mit einem stärkeren Handel gerechnet.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Milchmarkt ist vor den Feiertagen in einer stabilen Verfassung, mit festen Preisen. Vor allem die anhaltende Rohstoffknappheit ist hier preisbestimmend. Vorerst dürfte sich an dem Preisgefüge nur wenig ändern, ob dies jedoch nach den Feiertagen und der danach saisonal wieder schwächeren Nachfrage so bleibt, scheint derzeit noch kein Thema am Markt zu sein.