Die Milchanlieferung zeigte sich Ende Februar weiter verhalten. Trotz eines leichten Anstiegs gegenüber der Vorwoche blieb das Rohstoffaufkommen hinter dem Vorjahresniveau zurück. Seit Jahresbeginn wurde durchgängig weniger Milch erfasst, sodass sich in den ersten acht Kalenderwochen ein Rückstand von 2,2 % im Vergleich zum Vorjahr aufgebaut hat. Winterliche Temperaturen könnten zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Gleichzeitig sorgte eine anhaltend starke Nachfrage bei begrenztem Angebot für steigende Preise an den Rohstoffmärkten. Besonders für Industrierahm wurde ein festes Preisniveau verzeichnet, während sich die Spotmilchpreise nach vorherigen Rückgängen zuletzt stabilisierten.
Die Nachfrage nach Butter im Lebensmitteleinzelhandel zeigte sich Anfang März weiterhin auf hohem Niveau. Gleichzeitig gaben sowohl die Molkereiabgabepreise als auch die Verbraucherpreise nach. Bereits Ende Februar senkten erste Handelsunternehmen den Preis für Deutsche Markenbutter im Preiseinstiegssegment von 2,19 EUR auf 1,99 EUR pro 250-Gramm-Päckchen. Damit wurde erstmals seit September 2024 die 2-Euro-Marke unterschritten. Der Markt für Blockbutter blieb hingegen durch eine rege Nachfrage und ein begrenztes Angebot geprägt. Kurzfristige Lieferungen wurden weiterhin zu höheren Preisen gehandelt. In Kempten wurden die Notierungen für Blockbutter um bis zu 30 Ct/kg angehoben. Auch an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig legten die Preise über alle Lieferzeiträume hinweg zu. Der Durchschnittspreis für die Monate März bis November 2025 stieg um 317 EUR auf 7.314 EUR/t.
Der Schnittkäsemarkt zeigte im März eine anhaltend hohe Nachfrage, vor allem vom Lebensmitteleinzelhandel und aus Südeuropa, was mit der bevorstehenden Urlaubssaison zusammenhängt. Die Bestände in den Reifelagern blieben niedrig, und viele Hersteller hatten ihre Ware für die kommenden Wochen bereits verteilt, sodass kurzfristige Bestellungen oft nicht bedient werden konnten. Die Preise blieben stabil, mit leichten Erhöhungen, und die Hersteller agierten teils abwartend aufgrund der unsicheren Milchanlieferung.
Die Märkte für Milch- und Molkenpulver blieben Anfang März weitgehend stabil. Während sich die Nachfrage nach Magermilchpulver in Lebensmittelqualität ruhiger gestaltete, war die Nachfrage nach Molkenpulver in Lebensmittelqualität weiterhin robust. Der Start des Ramadan dämpfte das Handelsgeschehen, während Unsicherheiten über zukünftige Handelsbedingungen durch mögliche US-Importzölle auf Agrarprodukte für Zurückhaltung sorgten. In Kempten bewegten sich die Notierungen für Magermilchpulver unverändert zwischen 2.430 und 2.550 EUR/t. An der EEX in Leipzig gaben die Preise für Magermilchpulver leicht nach und notierten zuletzt bei 2.617 EUR/t, ein Rückgang um 42 EUR gegenüber der Vorwoche. Das Handelsvolumen nahm im Vergleich zur Vorwoche deutlich zu, was auf eine erhöhte Marktaktivität hindeutet.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Milchanlieferung blieb Ende Februar verhalten, mit einem Rückstand von 2,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Nachfrage nach Butter und Käse blieb stabil, während die Pulvermärkte größtenteils unverändert blieben. Die Nachfrage dürfte aufgrund saisonaler Faktoren weiterhin hoch bleiben, jedoch könnten Unsicherheiten wie mögliche Importzölle und schwankende Milchanlieferungen für eine uneinheitliche Preisentwicklung sorgen.