Auch in der letzten Januarwoche setzte sich der saisonale Anstieg des Rohstoffaufkommens dort. Gegenüber der 3. Kalenderwoche konnte in der 4. Kalenderwoche rund 0,4 % mehr Rohmilch registriert werden. Damit liegt das Rohstoffaufkommen des ersten Monats in 2024 um rund 1,8 Prozent unter dem Vorjahresjanuar. Spotmarktmilch wurde im Bundesmittel zu 38,3 Cent/kg gehandelt und damit um 0,7 Cent geringer als in der Vorwoche.
Mit Monatswechsel haben die Molkereiabgabepreise teilweise nachgegeben. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse notierte für abgepackte Butter eine geringere Handelsspanne. Die Abrufe haben in dieser Woche wieder etwas zugelegt, insgesamt bleibt der Formbuttermarkt haben in ruhigen saisonüblichen Bahnen. Vereinzelt kommt es zu zusätzlichen Geschäftsabschlüssen außerhalb der bestehenden Kontrakte. Blockbutter zeigt sich auch in dieser Woche schwächer. Die Notierung wurde sowohl am oberen als auch am unteren Ende der Handelsspanne gesenkt. Die jüngsten Preissenkungen haben aber zu einer Belebung der Nachfrage geführt. Einkäufer fragen vor allem kurzfristige Lieferungen nach. Gespräche für langfristige Lieferungen werden weiterhin geführt, oftmals aber ohne Ergebnis. An der EEX konnten die Preise auf Wochensicht zulegen. Für Februar bis Oktober 2024 werden wieder Preise oberhalb des aktuellen Notierungsniveaus gehandelt. International stiegen die Butterpreise deutlich. Beim Global Dairy Trade Tender in Neuseeland ging es für Butter um 10,3 % nordwärts, womit die europäische Butter international deutlich an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen hat.
Angebot und Nachfrage nach Schnittkäse sind ausgeglichen. Entsprechend unverändert zeigten sich gestern die Notierungen in Hannover und Kempten. Aus dem Lebensmitteleinzelhandel werden Waren im vereinbarten Umfang abgerufen. Die Warenausgänge in den Reifelägern bewegen sich dabei über dem normal für Anfang Februar zeigenden Mengenniveau. Aus dem Absatzkanal Industrie zeigen sich übliche Warenbestellungen und Warenausgänge. Großverbraucher sind hingegen derzeit etwas zurückhaltender. Im Exportgeschäft kommt es zu Abschlüssen, jedoch sind hier die Bestellungen wegen des hohen Preisniveaus hierzulande und der gestiegenen Transportkosten aufgrund der Lage am Roten Meer überschaubar. Im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfestes und des Ramadans im arabischen Raum dürfte die Nachfrage aus diesen Regionen in den kommenden Wochen zusätzlich gedämpft werden.
Die gehandelten Mengen für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität haben sich Anfang Februar belebt. Die bestellten Mengen lagen über dem Vorwocheniveau bei stabilen Preisen. Es gehen sowohl Anfragen aus dem europäische Binnenmarkt als auch aus dem Export bei den Herstellern ein. Letztere sind aber wegen des chinesischen Neujahrsfestes und des bald beginnenden Ramadans noch unterentwickelt. An der EEX konnten die Kontraktpreise leicht zulegen, der Handel war allerdings zuletzt deutlich geringer. Beim Global Dairy Trade Tender legten die Preise für Magermilchpulver und deutliche 4,6 % zu. Mit einem umgerechneten Preis von 2.567 Euro/t sind die heimischen Exporteure wieder wettbewerbsfähiger. Problematisch sind aber die hohen Transportkosten aufgrund der kritischen Situation im Roten Meer. Die Umsätze beim Vollmilchpulver bleiben bescheiden. Die Notierung in Kempten wurde herabgesetzt, beim Global Dairy Trade Tender konnten die Preise um 3,4 % zulegen, damit bleibt deutsches Vollmilchpulver international aber weiterhin kaum Wettbewerbsfähig. Molkenpulver in Lebensmittelqualität wurde zu leicht geringeren Preisen etwas umfangreicher gehandelt. Die Geschäftsaktivitäten konzentrieren sich dabei auf spätere Lieferzeitpunkte.
ZMP Live Expertenmeinung
Unterm Strich zeigt sich der Milchmarkt stabil. Die verebsserte internationale Wettbebwersfähigkeit wird aber durch die hohen Transportkosten aufgrund der Lage am Roten Meer eingeschränkt. Die Verbrauchernachfrage zeigt sich ordentlich, bietet aber derzeit keine Impulse.