Anfang November setzte sich der Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland weiter fort, was spürbare Auswirkungen auf den Markt hatte. Die saisonale Knappheit an Rohstoffen führte zu stabil hohen Preisen, wobei Marktteilnehmer vorsichtig agierten und sich hauptsächlich auf vertraglich festgelegte Mengen konzentrierten. Am Spotmarkt war die Preisentwicklung uneinheitlich. Das ife-Institut in Kiel meldete für die 44. Kalenderwoche einen leichten Rückgang des deutschen Rohmilchpreises auf 60,8 Cent pro Kilogramm, während in Nachbarländern wie den Niederlanden und Norditalien die Preise anzogen. Am Buttermarkt blieb die Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels hoch, und das bevorstehende Weihnachtsgeschäft sorgte für zusätzlichen Bedarf. Formbutter wurde stabil gehandelt, mit unveränderten Preisen von 8,50 bis 8,80 EUR pro Kilogramm an der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten. Deutsche Markenbutter kostete im Einzelhandel weiterhin 2,39 EUR pro 250-Gramm-Packung, was im Vergleich zum Vorjahr einen erheblichen Anstieg darstellt. Der Handel mit Blockbutter blieb hingegen verhalten, wobei Neuabschlüsse vor allem auf das kommende Jahr ausgerichtet waren. An der EEX in Leipzig war der Terminhandel für Butter rege; der Durchschnittspreis für November bis Juli 2025 stieg um 215 EUR auf 7.270 EUR pro Tonne. Der Käsemarkt blieb von einem knappen Angebot geprägt, mit weiterhin niedrigen Beständen. Die hohe Nachfrage seitens der Lebensmittelindustrie und des Großverbraucherbereichs führte dazu, dass viele Käsesorten jung die Lager verließen. Die Exporte nach Südeuropa, besonders nach Italien und Griechenland, waren stabil, während Drittlandgeschäfte angesichts des hohen Preisniveaus in Deutschland weniger häufig zustande kamen. Die Preise für Blockware blieben in der 45. Kalenderwoche stabil bei 4,60 bis 4,75 EUR pro Kilogramm, während die Preise für Brotware leicht auf 4,80 bis 5,05 EUR pro Kilogramm erhöht wurden. Auch im Milchpulvermarkt gab es leichte Preisbewegungen. Die Nachfrage nach Magermilchpulver in Lebensmittelqualität zog marginal an, unterstützt durch kurzfristige Abschlüsse und stärkere Nachfrage aus dem Ausland. An der Butter- und Käse-Börse in Kempten lag der Preis für Magermilchpulver in der Berichtswoche bei 2.480 bis 2.580 EUR pro Tonne, etwa 30 EUR höher als in der Vorwoche. Auf dem Weltmarkt stiegen die Preise beim GlobalDairyTrade-Tender um 4 % und erreichten 2.615 EUR pro Tonne. Der Markt für Magermilchpulver in Futtermittelqualität zeigte sich hingegen ruhig, und die Preise an der Kemptener Börse blieben stabil zwischen 2.330 und 2.370 EUR pro Tonne. Der Markt für Vollmilchpulver blieb ebenfalls ruhig, wobei sich die Nachfrage auf den Binnenmarkt konzentrierte und die Preise im Vergleich zur Vorwoche leicht zurückgingen. An der Kemptener Börse notierte Vollmilchpulver zwischen 4.280 und 4.370 EUR pro Tonne. Der Markt für Molkenpulver zeigte Anfang November überwiegend stabile Preistendenzen. Molkenpulver in Lebensmittelqualität notierte in Kempten unverändert zwischen 1.000 und 1.080 EUR pro Tonne, während an der EEX in Leipzig die Terminpreise leicht sanken, jedoch keine neuen Kontrakte umgesetzt wurden.
ZMP Live Expertenmeinung
Durch die saisonal bedingte Rohstoffknappheit und die hohe Nachfrage lassen die Preise für Milchprodukte auf einem hohem Niveau. Knapp sind die Bestände besonders im Käse- und Buttersegment, was die Märkte weiter unter Druck setzen könnte. Eine zusätzliche Nachfrage könnte das Weihnachtsgeschäft schaffen, sodass keine Entspannung zu erwarten ist.
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