Do, 11. Juli 2024
Die Milchanlieferung in Deutschland läßt saisonbedingt weiter nach. Neben einem geringeren Milchkuhbestand sind die Milchleistungen im letzten Monat Juni etwas zurückgegangen.
In den Niederlanden fallen die Anlieferungsmengen weiter ab. In Irland sorgt Futterknappheit für einen besonders starken Rückgang von rd. -8,3 % im Vierteljahresvergleich. Im Durchschnitt der EU wird noch eine geringfügige Zunahme der Milcherzeugung von +0,5 % in der Betrachtungsperiode festgestellt. In der zweiten Jahreshälfte zeigt die Laktationskurve üblicherweise nach unten.
Nachfrage: Die Nachfrage nach Päckchenbutter bleibt weiterhin sehr lebhaft. Butter in 25 kg Blocks bewegt sich jedoch auf Angebots- und Nachfrageseite sehr zurückhaltend. Auch der Magermilchpulverabsatz bleibt schwach. Dagegen präsentiert sich der Käseverkauf aufgrund der starken Nachfrage sehr lebhaft.
Saisonüblich steigt der Absatz von Milchmisch- und Sauermilchgetränken, ein zunehmender Sahneverbrauch hat noch Nachholbedarf im Vergleich zum Vorjahr.
Im EU-Drittlandhandel ist im 1. Quartal 2024 der MMP-Export rd. 11 % gefallen Wesentliche Ursache sind die Chinesischen Einfuhrrückgänge um rd. 80 %, auch die Butterausfuhren sind um 4 % gesunken.
Die Milchauszahlungspreise zeigen eine für die laufende Saison noch stabile Entwicklung, sind aber je nach Region und Unternehmen unterschiedlich.
Die EEX-Butterkurse zeigen in der letzten Woche eine weiter fallende Tendenz. Hintergrund sind die international fallenden Kurse im Großhandelsbereich.
EEX-Kurse für Magermilchpulver geben ebenfalls nach. Auch in diesem Fall ist das schwache Drittlandgeschäft ausschlaggebend. Die jüngsten GDT-Auktionsergebnisse mit den Kursabschlägen um die 10 % liefern die entsprechenden Preissignale.
Der aktuelle IFE Börsenmilchwert für den Monat Juli-24 ist auf 46,00 ct/kg zurückgefallen. Für die restlichen Monate des Jahres errechnen sich aus den Butter-/MMP-Kursen Ergebnisse über 47 ct/kg.
ZMP Live Expertenmeinung
Gemessen an früheren Verläufen bewegt sich die aktuelle saisonale Markt- und Preisentwicklung in sehr stabilen Bahnen. Hintergrund ist das vergleichsweise niedrige Angebot.