In der letzten Juli-Woche ist die abgelieferte Milchmenge in Deutschland wieder leicht gestiegen. In der 30. Kalenderwoche wurde rund 0,2 % mehr Menge angedient im Vergleich zu Vorwoche. Auch die Vorjahreswochenende wird überschritten, hier entspricht der Vorsprung 2,6 %. Im gesamten bisherigen Jahreszeitraum wurden rund 2,5 % Mehr Rohmilch produziert. Insgesamt setzt sich der regionale Trend der abnehmenden Milchmenge. Spotmarktmilch konnte um 0,5 Cent/kg höher gehandelt werden und wird im Bundesmittel mit 37,8 Ct/kg angegeben. Rahm wurde wieder etwas besser nachgefragt und legte preislich dabei leicht zu, Magermilchkonzentrat zeigt sich sowohl im Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage als auch in preislicher Sicht ausgeglichen und stabil.
Bei reduzierten Preisen für Formbutter hat sich die Nachfrage wieder deutlich belebt. Die Lebensmittelhändler stocken ihre Bestellungen deutlich auf, insbesondere in NRW, wo nun die Ferien zu Ende sind, zeigen sich umfangreiche Warenausgänge. Insgesamt zeigen sich die Hersteller mit den Abrufen sehr zufrieden. Bei Blockbutter zeigt sich auch mit dem Monatswechsel ein abwartender Markt. Neugeschäfte werden in ruhigen Bahnen getätigt, deutlich unterschiedliche Preisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern begrenzen jedoch die Anzahl der neuen Kontrakte spürbar. Im Exportgeschäft wird die Nachfrage ebenfalls als ruhig und abwartend beschrieben. Absätze in Drittländern finden nur in einem überschaubaren Umfang statt. Preislich konnte die Notierung in Kempten jedoch wieder etwas zulegen und liegt nun bei 4,40 bis 4,47 Euro/kg und damit am unteren Ende um 12 Cent höher und am oberen Ende um 2 Cent fester.
Ausgeglichen zeigt sich der Teilmarkt für Käse. Die Abrufe aus dem LEH sind je nach Ferienstatus des jeweiligen Bundeslandes ruhiger. Auch Großverbraucher und Industrie rufen derzeit saisonüblich Ware ab. Einzig die Außengastronomie zeigt derzeit wegen der regnerischen Wetterlage einen deutlich geringeren Bedarf an Käse. Hingegen kommt aus Südeuropa weiterhin eine rege Nachfrage bei den hiesigen Herstellern an. Die Reifelagerbestände sind weiterhin mengenmäßig unterdurchschnittlich bestückt für diese Jahreszeit. Nicht immer können darum zusätzliche Anfragen auch kurzfristig bedient werden. Die Preise tendieren stabil, die Notierungskommission in Hannover hat ihre Preisfeststellungen unverändert fortgeschrieben. Auch an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse zeigen sich unveränderte Notierungen für Käse.
Insgesamt zeigt sich auf den Pulvermärkten weiterhin ein ruhiger Geschäftsverlauf bei stabilen bis schwächeren Preistendenzen. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität gab bei der gestrigen Preisnotierung in Kempten wieder nach. Anfragen gehen in überschaubaren Maßen bei den Herstellern ein, Abschlüsse kommen hier und da zustande. Am Exportmarkt gibt es kaum Nachfrage und Bestellungen. Schwierig gestalten sich die Gespräche für Lieferungen im vierten Quartal, hier liegen Käufer und Verkäufer preislich weit auseinander. An der EEX tendierten die Kontrakte insbesondere in den vorderen Handelsterminen zuletzt wieder schwächer. Gering sind die Umsätze beim Vollmilchpulver. Nur sehr vereinzelt werden neue Geschäftsabschlüsse getätigt, die Notierung in Kempten gab gestern am unteren Ende der Handelsspanne nach. Stabil zeigen sich hingegen die Preise für Molkenpulver. Auch hier berichten Händler von einer zurückhaltenden Nachfrage und nur vereinzelten kam es zu neuen Geschäftsabschlüssen. Im internationalen Umfeld fehlt es europäischer Ware insgesamt an Wettbewerbsfähigkeit. An der EEX gab Molkenpulver auf Wochensicht geringfügig nach.
ZMP Live Expertenmeinung
Noch immer nach sich die Sommerferien im Milchmarkt bemerkbar. Die zuletzt kühleren Temperaturen im Juli haben den saisionalen Rückgang der Milchmenge zwar nicht gestoppt, dennoch steht den Molkereien aktuell wieder etwas mehr Rohstoff zur Verfügung bei gleichzeitiger Zurückhaltung der Käufer. Insgesamt entwickelt sich der Milchmarkt stabil bis leicht schwächer.