Erstmals seit Beginn des saisonalen Milchmengenanstieges sind in der 13. Kalenderwoche die erfassten Milchmengen etwas geringer als in der Vorwoche. So wurden rund 0,2 % weniger Rohmilch abgeliefert als in der 12. Kalenderwoche. Auf Sicht der ersten 13 Kalenderwochen mit dem Vorjahresvergleichszeitraum wurden rund 0,6 % weniger Rohmilch produziert. Industrierahm tendiert auch in dieser Woche fester. Durch die gute Nachfrage nach Formbutter ist auch die Kaufbereitschaft für Rahm höher. Magermilchkonzentrat zeigt sich ebenfalls etwas fester, Angebotsüberhänge die es noch vor dem Osterfest gegeben hat sind mittlerweile nicht mehr vorhanden. Stabile Tendenzen zeigt der Spotmarkt, der im Wochenvergleich um 0,7 Cent auf 34,2 Cent/kg zulegte.
Die Nachfragebelebung bei der Blockbutter setzt sich auch in dieser Woche fort. Die Notierungen in Kempten konnten gestern an beiden Enden der Handelsspanne angehoben werden. Gefragt sind insbesondere kurzfristige Lieferungen. Im Exportgeschäft zeigt sich ebenfalls eine Tendenz für eine festere Nachfrage. An der EEX zeigen sich auf Wochensicht festere Preistendenzen, insbesondere in den vorderen Terminen. Die Zahl der gehandelten Kontrakte zeigt sich zuletzt rückläufig. Formbutter wird nicht mehr so umfangreich abgerufen wie noch vor Ostern. Durch vorgezogene Lieferungen seitens des LEH sind die Warenausgänge aktuell geringer. Hier und da werden die bestellten Mengen mit Angebotsaktionen abverkauft, im Durchschnitt liegt der Preis für das Päckchen bei 1,75 Euro/250 Gramm. Die Notierung in Kempten zeigt sich unverändert zur Woche.
Der Markt für Käse präsentiert sich stabil. Die Warenausgänge und die Nachfrage haben zuletzt zwar ebenfalls leicht nachgelassen, dennoch fallen die Abrufe und die Bestellungen umfangreicher aus als es sonst für diese Jahreszeit üblich ist. Großverbraucher und Industrie zeigten dabei nach Ostern wieder vermehrt Bedarf, während der Lebensmitteleinzelhandel seine Bestellungen etwas reduziert hat. Die leicht rückläufige Nachfrage wird genutzt, um die Lagerbestände aufzufüllen. Diese sind weiterhin vergleichsweise jung und mengenmäßig gering. Die Notierungen zeigen sich sowohl in Hannover als auch in Kempten unverändert.
In der letzten Woche hatten viele Marktbeobachter noch mit einer Bodenbildung beim Magermilchpulver gerechnet. Diese deutet sich bei der Preisnotierung im Kempten nicht an, gleichwohl zeigen sich an der EEX jedoch leicht festere Tendenzen im Wochenvergleich. Insgesamt haben die Geschäftsaktivitäten weiter zugenommen. Aus dem Exportmarkt kommen noch keine nachhaltigen Impulse, Händler erhoffen sich mit dem Ende des Fastenmonats in dieser Woche kurzfristig eine Belebung der Nachfrage aus diesen Regionen. Stützend wird die geringere Milchanlieferung verglichen mit dem Vorjahr. Angebot und Nachfrage stehen sich insgesamt ausgeglichen gegenüber. Vollmilchpulver wird in ruhigen Bahnen gehandelt. Die Geschäftsaktivitäten konzentrieren sich wegen der fehlenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit vor allem auf den innereuropäischen Markt. Die Preise tendieren seitwärts. Molkenpulver konnte hingegen fester notieren. Hersteller verzeichnen eine zunehmende Nachfrage aus Asien. Wegen der hohen Käseproduktion steht den Molkereien derzeit ausreichend Molke zur Pulverproduktion zur Verfügung, Angebotsüberhänge zeigen sich aber nicht. Futtermittelqualitäten sind hingegen Anfang April weniger stark nachgefragt.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Milchmarkt präsentiert sich Mitte April in stabiler Verfassung. Der Milchmengenanstieg belastet kaum. Die Nachfrage ist insgesamt gut, auch wenn die Preise beim Magermilchpulver immer noch unter Abgabedruck stehen.