Die langsame Steigerung der angelieferten Milchmengen hat sich auch in der vergangenen Woche weiter fortgesetzt. So ist die erfasste angelieferte Milchmenge wieder leicht gesunken. Es wurden 0,2 % weniger Milch im Vergleich zur Vorwoche angeliefert. Der Rückstand zum Vergleichszeitraum im Vorjahr beläuft sich weiterhin auf 0,4 %. Zusammengefasst wurden im Januar und Februar 1,1 % weniger Milch produziert als noch im Jahr 2023. Die Teilmärkte haben in den letzten Tagen keine einheitliche Richtung finden können. Während die Fettseite weiterhin von einer festen Preisentwicklung geprägt war, zeigte sich die Eiweißseite aufgrund des Angebotsüberschusses schwächer. Am Spotmarkt lag der Preis in der KW 10 bei 36,5 Cent je KG, das sind 0,3 Cent weniger als in der noch in der Woche zuvor.
Die Nachfrage nach Butter hat sich nicht so dynamisch gezeigt, wie von vielen Marktteilnehmer erhofft. Noch bleiben die Impulse durch das kommende Ostergeschäft, vor allem bei abgepackter Butter, auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. Hoffnung bereitet die baldige Spargelsaison. Als Komplemtär-Gut könnte sich der frühe Start, Erzeuger rechnen mit der ersten Ernte nach Ostern, positiv auf den Absatz auswirken. Die Preise für das 250 Gramm-Päckchen im unteren Preissegment lagen bei 1,69 Euro. In Kempten konnte sich das Preisniveau leicht erhöhen. Bei der Blockbutter zeigten sich die Abrufe zügig und besonders bei kurzfristigen Lieferungen stieg das Umsatzvolumen in den vergangenen Tagen an. Die Preise konnten sich auf dem vorhandenen Niveau weiter durchsetzen, für weitere Aufschläge reichte es jedoch nicht. Im Export hatte sich die Nachfrage beruhigt, insbesondere aufgrund des muslimischen Fastenmonats Ramadan, in dem die Nachfrage nach Butter aus dem Nahen Osten insgesamt deutlich geringer ausfällt.
Auf dem Markt für Schnittkäse bewegt sich die Nachfrage weiter auf einem hohen Niveau. Besonders im Lebensmitteleinzelhandel wurde umfangreich Ware geordert, sodass die Molkereien sich vor allem auf das Bedienen der Kontraktwarte konzentriert haben. Mit Blick auf die kommenden zwei Wochen und dem anstehenden Ostergeschäft erwarten die Marktteilnehmer weiterhin eine rege Nachfrage. Aus dem Gastro-Bereich wird berichtet, dass die Abrufe sich nicht einheitlich zeigen. Während in einigen Bereichen kaum Ware nachgefragt wurde, stieg der Umsatz aus Südeuropa wieder deutlich. Hier startet die Urlaubssaison üblicherweise mit dem Ostergeschäft. Im Kempten wurde die Notierung auf Vorwochenniveau fortgeschrieben.
Auf den Pulvermärkten fehlt es an Impulsen. Der Handel zeigt sich auf den einzelnen Teilbereichen oftmals undynamisch. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität ist weiterhin in einem ausreichenden Umfang vorhanden. Die Abrufe konzentrierten sich vor allem auf die Kontraktware. Zusätzlich Abschlüsse kamen kaum zustande. Die Einkäufer zeigten sich äußerst zögerlich und mit dem zuletzt angestiegenen Rohstoffangebot schien sich die Hoffnung auf fallende Preise bei den Einkäufern durchzusetzen. An der EEX zeigte sich der schwache Handel ebenfalls. Hier wurden in der KW 10 ein Kontrakt zum Durchschnittspreis von 2.574 Euro/Tonne gehandelt. Das ist ein preislicher Rückgang von 98 Euro im Vergleich zur Vorwoche. Das gehandelte Volumen belief sich 948 Kontrakten und 4.740 Tonnen. Ähnlich zeigen sich auch die Marktverläufe der Märkte für Vollmilchpulver und Molkepulver. Das Angebot fiel weitestgehend mehr aus genügend für die Nachfrage aus und setzte die Preise immer wieder unter Druck.
ZMP Live Expertenmeinung
Auf dem Milchmarkt warten die Marktteilnehmer auf die kommenden zwei Wochen. Besonders mit dem Ostergeschäft werden auf allen Teilmärkten Impulse erwartet. Aktuell reichen die angebotenen Mengen oftmals aus, um den Bedarf zu decken, zudem zeigen sich die Einkäufer abwartend. Der Handel dürfte sich der allgemeinen Erwartung nach zum Ostergeschäft etwas dynamischer zeigen, sodass auch Aufschläge unter Umständen wieder durchsetzbar werden.