Die Milchmenge bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau, auch wenn die wöchentlichen Milchmengen saisontypisch zurückgehen. In den ersten 22. Kalenderwochen wurde genauso viel Rohmilch angedient wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Nachfrage nach Rahm ist weiterhin hoch, nicht immer sind die gewünschten Mengen sofort verfügbar. Dennoch blieben die Preise zuletzt auf dem erhöhten Niveau stehen. Beim Magermilchkonzentrat hat sich die Nachfrage etwas beruhigt. Spotmarktmilch tendiert mit 41,6 Cent/kg um 1,5 Cent schwächer als vor einer Woche.
Die Preisentwicklung am Buttermarkt ist uneinheitlich. Die erhöhten Verbraucherpreise haben die Nachfrage nach Formbutter bisher nicht beeinflusst. Die Molkereiabgabepreise konnten bei der Notierung am Mittwoch sogar anziehen. Hingegen hat sich die Nachfrage nach Blockbutter beruhigt. Die Preise tendieren schwächer. Insbesondere für kurzfristige Bedarfe ist die Nachfrage rückläufig und aus dem Exportgeschäft fehlt es weiterhin an Impulsen. An der EEX zeigt sich in dieser Woche ebenfalls ein rückläufiges Preisgefüge für Butter.
Hingegen hat die Notierungskommission in Hannover die Preise für Schnittkäse angehoben. Brotwaren legten im Mittel um 5 Cent je Kilogramm zu. Die Nachfrage ist auf konstant hohem Niveau und in den Reifelägern halten sich Eingang und Ausgang weiterhin die Waage. Molkereien bauen dadurch weiterhin kaum neue Bestände auf. Die Ware geht verhältnismäßig jung aus dem Lager. Etwas geringer ist die Nachfrage aus dem Bereich der Außengastronomie. Die kühlere Witterung der vergangenen Tage hat den Bedarf in diesem Absatzkanal gedämpft. Die Urlaubsregionen Südeuropas ordern weiterhin rege und bereiten sich auf die beginnenden Ferien in Deutschland vor.
An den Pulvermärkten zeigt sich insgesamt eine stabile Preisentwicklung. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität tendiert etwas schwächer. Das zeigt sowohl die Preisnotierung in Kempten als auch die Preisentwicklung an der EEX in Leipzig. Es fehlt derzeit vor allem an Impulsen vom Exportmarkt. Neugeschäfte mit inländischen Kunden beziehen sich vor allem auf kurzfristige Liefertermine, die gehandelten Mengen sind jedoch geringer als im Vorjahr. Futtermittelqualitäten werden in einer unveränderten Handelsspanne fortgeschrieben, der Marktverlauf zeigt sich hier wie schon das ganze Jahr über überschaubar. Vollmilchpulver konnte erneut fester gehandelt werden. Hier wirken sich vor allem die zuletzt festeren Preise für Industrierahm aus, die auch die Produktionsmengen beeinflussen. Molkenpulver belebt sich im Geschäftsverlauf weiter. Die Notierung für Lebensmittelwaren bleibt unverändert zur Vorwoche bei 950 – 1.020 Euro/t. Geschäftsabschlüsse kommen vor allem mit Kunden aus der europäischen Lebensmittelindustrie zustande.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Entwicklung am Milchmarkt und die Aussichten lassen sich in einem Wort zusammenfassen: Stabil.