Die Milchmenge ist weiter rückläufig. Gegenüber der Vorwoche wurden in der 26. Kalenderwoche 0,4 % weniger Rohmilch angeliefert. Gegenüber derselben Woche des Vorjahres entspricht das immer noch einen Vorsprung von 2,2 Prozent, die bisherige Gesamtjahresmenge wird um 2,6 % gegenüber der des Vorjahres überschritten. Am Spotmarkt stieg die Notierung im Bundesmittel um 0,1 Cent auf 38,8 Ct/kg. Die Rohstoffmärkte selbst zeigen sich impulslos und abwartend.
An den Buttermärkten zeigt sich die Urlaubs- und Ferienzeit. Im Lebensmitteleinzelhandel werden spürbar weniger Mengen abgesetzt, entsprechend beruhigt haben sich auch die Formbutterabrufe bei den Herstellern. Die Notierung bewegten sich auf dem in der letzten Woche reduzierten Niveau weiter fort. Im Supermarkt kostet das 250-GrammPäckchen weiterhin 1,45 Euro. Rückläufig zeige sich auch die Blockbutterpreise. Die Käuferseite hält sich mit Neugeschäften zurück oder ist ferienbedingt gar nicht erst aktiv. Gespräche, die derzeit geführt werden, beschränken sich zumeist auf Lieferungen im vierten Quartal dieses Jahres. Die Preise stehen auch wegen der jüngsten schwächeren Entwicklung insgesamt weiterhin unter Druck. Im Export laufen die Geschäfte ebenfalls noch in ruhigen Bahnen, Händler registrieren aber wieder mehr Anfragen aus Drittstaaten. An der EEX haben die Kontrakte zuletzt wieder nachgegeben, im Wochenvergleich wurden zuletzt deutlich weniger Butterkontrakte an der EEX umgesetzt.
Am Käsemarkt machen sich die Sommerferien ebenfalls stärker bemerkbar. Dennoch ist die Nachfrage weiterhin bei begrenztem Angebot umfangreich. Aus den Bereichen Lebensmitteleinzelhandel und Industrie haben sich die Abrufe und Nachfragen etwas zurückentwickelt, dafür gibt es im Exportgeschäft weiterhin gute Absatzmöglichkeiten. Die Preisnotierung in Hannover konnte für Blockware am oberen Ende um 5 Cent angehoben werden, bei Brotware wurden am unteren Ende der Handelsspanne 5 Cent und am oberen Ende 10 Cent mehr notiert. Die Spanne liegt hier jetzt bei 3,80 bis 4,00 Euro/kg.
Magermilchpulver in Lebensmittelqualität wird weiterhin sehr ruhig gehandelt. Neue Abschlüsse kommen nur vereinzelt zustande. Die Nachfrage ist derzeit kaum messbar und die nach wie vor hohe Milchmenge sorgt dafür, dass mehr als ausreichend Ware zur Verfügung steht. Am Exportmarkt gehen die Nachfragen ebenfalls zurück, nachdem in vielen anderen wichtigen Exportländer die Preise gesenkt wurden. Die Butter- und Käsebörse in Kempten senkte die Notierung an beiden Enden der Handelsspanne um 50 Euro je Tonne und an der EEX tendierten die Kontrakte ebenfalls spürbar schwächer bei rückläufigen Umsatzvolumen. Stabil ist die Nachfrage und das Preisniveau bei Magermilchpulver in Futtermittelqualität, der Marktverlauf wird aber auch hier weiterhin als ruhig beschrieben. Kaum Nachfrage zeigt sich auch bei Vollmilchpulver. Neugeschäfte kommen nur sehr vereinzelt zustande und dass es europäischer Ware immer noch an Wettbewerbsfähigkeit fehlt, ist es auch in diesem Absatzkanal ruhig. Molkenpulver stagniert in preislicher Hinsicht. Die Warenverfügbarkeit ist wegen einer umfangreichen Käseproduktion sehr gut, die Nachfrage ist sowohl im Binnenmarkt als auch im Exportkanal begrenzt. An der EEX notiert Molkenpulver ebenfalls schwächer im Vergleich zur Vorwoche bei ruhigen Umsätzen.
ZMP Live Expertenmeinung
Im Milchmarkt zeigt sich ein regelrechtes Sommerloch. Damit allein ist es aber nicht getan. Die Milchmenge sorgt für eine mehr als ausreichende Warenverfügbarkeit - mit Ausnahme beim Schnittkäse. Käufer zeigen sich wieder zurückhaltender, auch weil kaum Nachfragekonkurrenz aus dem Export da ist.