Der wöchentliche Rückgang der Milchmenge setzt sich auch Anfang Juni fort. Wieder wurden rund 0,1 % weniger Rohmilch bei deutschen Molkereien abgeliefert, dennoch besteht gegenüber dem bisherigen Gesamtjahr zum Vorjahr ein Vorsprung von 2,7 Prozent. Die Preise am Sportmarkt konnten weiter zulegen und liegen um Bundesdeutschen Durchschnitt nun bei 35,5 Ct/kg (+ 2,4 Cent/kg). An den Rohstoffmärkten zeigt sich ein ruhiger Geschäftsverlauf. Preislich gab Industrierahm leicht gegenüber der Vorwoche nach, flüssige Magermilch wird weniger gefragt, die Preise konnten aber unverändert fortgeschrieben werden.
Blockbutter ist von einem ruhigen Geschäftsverlauf geprägt. Die Nachfrage ist von einer abwartenden Haltung geprägt, Gespräche und Verhandlungen werden zwar geführt, Abschlüsse kommen dabei aber nur selten zustande. Die Notierung für Bockbutter an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse blieb unverändert zur Vorwoche. Flotter läuft da der Markt für Formbutter. Die Absätze sind hoch und auch in den Verkaufsstatistiken zeigt sich die bessere Nachfrage auf der Verbraucherebene. Die Grillsaison, die Spargelzeit sowie die besseren Umsätze in der Außengastronomie tragen zu dieser Entwicklung maßgeblich bei. An der EEX wurden vor allem am gestrigen Mittwoch umfangreich Butter gehandelt. Zumeist konnten sich die Preise befestigen. Die aktuellen Kurse liegen oberhalb der derzeitigen Notierungen am Kassamarkt.
Preislich befestigen können sich nun auch die Käsepreise. Die bereits in der letzten Woche angehobene Handelsspanne für Gouda (Block) in Hannover legte auch bei der gestrigen Notierungsfeststellung zu. Die Brotwarenpreise zeigten sich unverändert bei 3,75-3,90 Euro/kg. Die Nachfrage wird als gut bis sehr gut beschrieben. Produktion und Auslieferung stehen sich ausgeglichen gegenüber, so dass die Bestände in den Reifelägern weiterhin unterdurchschnittlich und jung sind. Der Absatzkanal Lebensmitteleinzelhandel sowie die Exportnachfrage aus Südeuropa sorgen für die festere Stimmung am Käsemarkt. Industriekunden rufen im Rahmen der Kontrakte und auf saisonüblichen Niveau Waren ab.
Ruhig geht es hingegen weiter am Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität zu. Preislich tritt das Pulver auf der Stelle. Wegen der beginnenden Urlaubssaison ist die Nachfrage derzeit etwas ruhiger, Abschlüsse kommen aber immer mal wieder zustande. Mit den Mengen zeigen sich die Hersteller nicht zufrieden. Aus dem Exportgeschäft ist die chinesische Nachfrage nach wie vor hinter den Erwartungen. Das Land meldet aufgrund einer schwächelnden Wirtschaft und auch aufgrund einer gestiegenen Eigenproduktion nur noch wenig Bedarf im Vergleich zu anderen Jahren auf dem globalen Markt an. Die Notierungen bleiben in dieser Woche unverändert, an der EEX gaben auf Wochensicht die späteren Liefertermine leicht nach, bewegen sich aber im Zeitraum August bis Februar über dem aktuellen Preisniveau am effektiven Markt. Als besonders ruhig wird weiterhin der Futtermittelmarkt beim Magermilchpulver beschrieben, Neugeschäfte kommen nur wenig zustande. Hingegen konnten sich die Vollmilchpulverpreise leicht verbessern. Die Geschäfte sind überschaubar und konzentrieren sich auf Lieferungen für die nächsten drei Monate. Keine ganz einheitliche Richtung ist nach wie vor am Markt für Molkenpulver feststellbar. War die Nachfrage in den letzten beiden Wochen noch etwas reger, sind die Geschäftsaktivitäten derzeit wieder ruhiger. Preislich wurden die Notierungen zum Vorwocheniveau gestern leicht auf 800 -920 Euro/t erhöht.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Milchspitze ist erreicht. Die Preise auf den Teilmärkten stabilisieren sich weiter. Die Nachfrage insbesondere auf den Pulvermärkten und bei Blockbutter ist nach wie vor noch nicht zufriedenstellend und bietet darum kaum Impulse für die Grundauszahlungspreise der Molkereien. Die Aussichten sind stabil.