Saisontypisch steigt die Milchmenge weiter an. In der ersten Kalenderwoche des neuen Jahres wurden gegenüber der Vorwoche rund 1,3 Prozent mehr Rohstoff von den Molkereien erfasst. Die Rohstoffmärkte präsentieren sich in stabiler Verfassung. Magermilchkonzentrat wird wieder reger nachgefragt und kann dabei auch preislich zulegen. Rahm setzt seine stabile Entwicklung weiter fort. Spotmarktmilch wird vom ife Institut im Bundesmittel mit 35,9 Cent/kg angegeben und damit um 0,1 Cent fester im Vergleich zur Vorwoche. Im europäischen Umfeld tendieren die Preise insgesamt aber uneinheitlich.
Die Abrufe von Formbutter sind weiterhin hoch und haben nochmals leicht angezogen. Die bestellte Mengen nehmen deutlich zu. Angebotsaktionen im LEH haben die Nachfrage trotz der saisonüblichen Nachfrageschwäche auf einem hohen Niveau gehalten. Die Notierungen zeigten sich dabei jedoch etwas schwächer. Nach dem Notierungsanstieg in der vergangenen Woche nahm die Süddeutsche Butter- und Käsebörse die Handelsspanne gestern jedoch wieder zurück. Verbraucher zahlen für das 250 Gramm Päckchen weiterhin 1,69 Euro. Im Dezember lagen die durchschnittlichen Verbraucherpreise noch bei 1,59 Euro. Die zuletzt schwache Nachfrage nach Blockbutter hat sich etwas belebt. Mehr und mehr Marktteilnehmer sind wieder aktiv und fragen Ware nach. Dabei können teilweise auch festere Preise verhandelt werden. Insgesamt tendiert Blockbutter aber uneinheitlich, was sich auch in der gestrigen Notierung der Butter- und Käsebörse in Kempten widerspiegelt. Am unteren Ende der Handelsspanne wurde die Preisfeststellung um 4 Cent gesenkt, am oberen Ende konnten 5 Cent mehr notiert werden. Steigende Butterpreise zeigten sich am Global Dairy Trade Tender in Neuseeland. Die Preise legten hier um 5,9% zu womit sich auch der Preisabstand zu den zuletzt höheren europäischen Preisen verringert hat. An der EEX werden wieder mehr Kontrakte gehandelt. In den vorderen Kontrakten zeigten sich zuletzt leicht schwächere Preise.
Die Notierungskommission in Hannover erhöhte gestern die Handelsspanne für Käse (Blockware) um durchschnittlich 5 Cent je Kilogramm. Die Warenausgänge sind weiterhin umfangreich. Der Lebensmitteleinzelhandel ordert weiterhin umfangreich Waren. Die Abrufe aus den Bereichen Lebensmitteleinzelhandel sind weiterhin überdurchschnittlich. Großverbraucher und Industrie rufen in einem üblichen Umfang Waren ab. Zusätzliche Anfragen können nicht immer umgehend bedient werden. Berichtet wird, dass die ersten Gespräche für Lieferungen im März zu festeren Konditionen abgeschlossen werden. Die Lagerbestände sind trotz der fehlenden auslieferungstagen um Weihnachten und Neujahr nur in einem geringen Umfang gewachsen. Vermehrt verzeichnen die Hersteller auch Nachfragen aus dem europäischen Umfeld.
Am Markt für Magermilchpulver zeigt sich auch in dieser Woche ein überschaubarer Geschäftsverlauf. Viele Einkäufer zeigen noch keinen kurzfristen Bedarf. Gespräche über neue Lieferkontrakte werden geführt, münden aber noch nicht immer auch in Abschlüssen. Algerien hatte zuletzt größere Mengen Milchpulver in Europa eingekauft, Impulse sind im Exportgeschäft aber noch nicht zu verzeichnen. Die Preise stehen weiterhin unter Druck, dennoch konnte die reduzierte Spanne der Vorwoche gehalten werden An der EEX wurden wieder etwas mehr Kontrakte gehandelt als noch vor zwei Wochen. Die Notierungen gaben auf Wochensicht rund 28 Euro im Durchschnitt nach. Beim Global Dairy Trade Tender in Neuseeland konnte Magermilchpulver zulegen, europäische Ware bleibt aber international kaum wettbewerbsfähig. Vollmilchpulver setzt seinen ruhigen Geschäftsverlauf ebenfalls fort. Die Notierung blieb unverändert, mengenmäßig geringe Nachfragen kommen aus dem europäischen Binnenmarkt. Exportgeschäft findet wegen der deutlichen Preisdifferenz zu Neuseeland kaum statt. Anders zeigt sich nach wie vor der Marktverlauf für Molkenpulver. Die Notierungen legten erneut zu und insbesondere für Lebensmittelqualitäten zeigte sich eine gute Nachfrage – auch für spätere Liefertermine. Futtermittelqualitäten werden hingegen kaum gehandelt.
ZMP Live Expertenmeinung
Die grundsätzlich freundliche Tendenz hält an. Das Exportgeschäft macht weiter Probleme, dafür ist die Inlandsnachfrage nach Käse, Rahm und Fomrbutter sehr gut.