Die Milchanlieferungen in Deutschland bewegen sich auf das Saisonhoch zu. In der 18. Kalenderwoche wurden nach vorläufigen Berechnungen rund 0,2 % mehr Milch bei den Molkereien abgeliefert als in der Vorwoche. Gegenüber dem bisherigen Gesamtjahr wurden rund 2,9 Prozent mehr Milch produziert. Die Spotmarktpreise haben um 1,2 Cent auf 27,1 Cent/kg angezogen. Die Konzentratmärkte zeigen sich Mitte Mai ebenfalls fester.
Wegen der laufenden Spargelsaison gibt es Impulse bei der Nachfrage nach abgepackter Butter. Die Abrufe aus dem Absatzkanal Lebensmitteleinzelhandel zeigen sich erhöht und die Feiertage in dieser und der übernächsten Woche führen dazu, dass der Handel verstärkt Waren abruft um die erwartete höhere Verbrauchernachfrage zu bedienen. Die Handelsspanne bei der heutigen Notierung in Kempten hat sich verlängert. Am unteren Ende wurden 4 Cent weniger, am oberen Ende 6 Cent mehr notiert. Eher verhalten läuft hingegen der Blockbuttermarkt. Neugeschäfte kommen zur zäh zu Stande, kurzfristige Liefertermine sind stärker gefragt als Kontrakte für die zweite Jahreshälfte. Etwas mehr konnten die Hersteller hingegen am Weltmarkt platzieren. Das aktuelle Preisniveau ist wettbewerbsfähig und so zieht die internationale Nachfrage leicht an. Beim Global Dairy Trade Tender ist Butter um 2,2 % auf umgerechnet 4.658 Euro/t gestiegen. An der EEX haben sich die Handelsvolumen etwas belebt, die Preise tendieren gegenüber der Vorwoche etwas fester.
Unverändert stabil zeigen sich die Preise für Schnittkäse. Der Lebensmitteleinzelhandel ruft bei den Werken umfangreich Waren ab, die gesenkten Verbraucherpreise Anfang des Monats haben offensichtlich zu einer regeren Verbrauchernachfrage geführt. Keine Impulse kommen aus den Bereichen Großverbrauche rund Industriekunden. Im Exportgeschäft entwickeln sich die Zieldestinationen unterschiedlich, insgesamt entwickeln sich die Mengen aber konstant. Die Käseproduktion ist weiterhin überdurchschnittlich hoch, da den Molkereien mehr Milch zur Verfügung steht, wegen des insgesamt hohen Warenabflusses konnten die Käsehersteller aber nicht jeden zusätzlichen Lieferwunsch kurzfristig erfüllen. Die Reifelagerbestände sind weiterhin für diese Jahreszeit unterdurchschnittlich und relativ jung.
Der freundlichere Marktverlauf beim Magermilchpulver setzt sich auch in dieser Woche fort. Die Anzahl der Anfragen hat sich weiter verbessert, insbesondere werden mit Kunden aus der europäischen Lebensmittelindustrie wieder mehr Lieferverträge abgeschlossen. Hinter den Erwartungen bleibt aber das Exportgeschäft außerhalb der Europäischen Union zurück. Die Preisnotierung an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten konnten sich gegenüber der Vorwoche erneut verbessern, gleichwohl wird berichtet, dass Bestandswaren zu etwas niedrigeren Preisen angeboten werden hingegen frische Ware höhere Preise erzielen kann. An der EEX wurden mehr Kontrakte gehandelt, die Preise tendieren auf Wochensicht leicht fester. Für Vollmilchpulver zeigt sich in preislicher Sicht keine Veränderung, jedoch haben die gehandelten Mengen wieder etwas zugenommen. Neue Kontrakte werden überwiegend mit europäischen Industriekunden geschlossen. Kaum Geschäfte kommen hingegen außerhalb Europas zustande. Vollmilchpulver legte beim Global Dairy Trade Tender zwar etwas zu, die europäischen Preise sind aber nach wie vor nicht wettbewerbsfähig. Molkenpulver wird ebenfalls lebhafter gehandelt. Das Preisniveau hat zuletzt angezogen. Molke steht den Werken weiterhin sehr umfangreich zur Verfügung.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Teilmärkte zeigen weitere Anzeichen der Belbung, doch die hohe Milchmenge hält wirkliche Preisaufschläge noch weiter auf. Die Spargelsaison und die reduzierten Verbraucherpreise für Formbutter und Schnittkäse sorgen für gute Abrufe aus dem LEH, Großverbraucher zeigen sich zumeist, insbesondere für längere Termine noch zurückhaltend. Kurzfristig tendiert der Markt seitwärts.