Die Milchmenge hat Anfang April wieder etwas zugenommen. Gegenüber der Vorwoche wurden in der 14. Kalenderwoche rund 0,5% mehr Rohmilch erfasst. In den ersten 14 Kalenderwochen wurden 1,1 % weniger Rohmilch erfasst als im Vergleichszeitraum. Milch am Spotmarkt verlor im Wochenvergleich 1,7 Cent/kg auf jetzt 32,5 Cent/kg. An den Konzentratmärkten ist das Bild uneinheitlich. Industrierahm ist gut gefragt und konnte preislich leicht zulegen, während Magermilchkonzentrat ausreichend bei einer schwachen Nachfrage vorhanden ist. Die Grundauszahlungspreise der Molkereien tendieren für März - soweit bereits veröffentlicht - stabil bis leicht steigend.
Nach dem Dämpfer kurz nach Ostern zeigen sich die Formbutterabrufe wieder lebhafter. Teilweise fahren die Lebensmitteleinzelhändler Angebotsaktionen mit Butter, die Molkereiabgabepreise zeigen sich auch in der Notierung in Kempten stabil. Außerhalb der Angebotsaktionen kostet das 250-Gramm-Päckchen weiterhin 1,75 Euro. Bei Blockbutter zeigt sich ein umgekehrtes Bild. Waren die Aktivitäten direkt nach Ostern noch umfangreicher, sind diese mittlerweile wieder leicht rückläufig. Dabei zeigen sich aber für kurzfristige Liefertermine durchaus festere Preistendenzen. Bei langfristigen Lieferkontrakten ist mitunter noch intensiv über die Preise zu verhandeln. Hier stehen Käufer und Verkäufe teils weit auseinander mit ihren Geboten. Die Notierung konnte am unteren Ende der Handelsspanne in Kempten angehoben werden.
Ausgeglichen präsentiert sich weiterhin der Markt für Käse. Die Notierungen setzen ihre stabile Entwicklung fort. Die Abrufe liegen wieder etwas höher verglichen mit der Vorwoche. Durch die höhere Rohmilchverfügbarkeit konnte die Käseproduktion nochmals zulegen und hält damit den Markt insgesamt im Gleichgewicht. Die Reifeläger bewegen sich weiterhin auf dem bisherigen Niveau, der Bestandsaufbau läuft eher träge, denn vermehrt gehen auch wieder Abrufe und Anfragen aus Südeuropa bei den Herstellern ein.
Der Markt für Magermilchpulver will weiterhin nicht so recht in Bewegung kommen. Es wird weiterhin von einem begrenzten Neugeschäft berichtet. Enttäuscht sind die Marktteilnehmer vor allem von der sehr schwachen Nachfrage aus China. Die Hersteller konzentrieren sich im effektiven Geschäft und bei der Produktionsplanung auf die Abwicklung der bestehenden Kontrakte. Die Preisnotierungen blieben zur Vorwoche unverändert. An der EEX konnten die Kontrakte für Magermilchpulver zuletzt leicht anziehen. Insbesondere die vorderen Termine profitierten. Verhalten wird die Nachfrage nach Vollmilchpulver beschrieben. Hier wird das produziert, was bestellt wird. Ein drängendes Angebot ist nicht feststellbar. Die Preise gaben bei der Notierung in Kempten leicht nach. Molkenpulver in Lebensmittelqualität wird unverändert notiert. Die Nachfrage beschränkt sich auf wenige Käufer die dabei sowohl aus dem Binnenmarkt als auch aus Asien kommen. Futtermittelwaren sind noch weniger nachgefragt, deren Preisnotierung gab im Schnitt um 10 Euro je Tonne nach.
ZMP Live Expertenmeinung
Insgesamt zeigt sich der Milchmarkt in einer stabilen Verfassung. Auch wenn die Bodenbildung beim Magermilchpulver noch nicht sehr nachhaltig erscheint, ist die Nachfrage nach Milchprodukten insgesamt ordentlich und stützt den Markt. Die Milchmengenentwicklung belastet das Preisgefüge nicht.