In der vergangenen Woche wurde in Deutschland 0,6 % weniger Milch angeliefert als in der Vorwoche und 2,2 % weniger als im Vorjahr. Gründe hierfür sind hohe Temperaturen und die Blauzungenkrankheit. Von Januar bis Anfang September erfassten die Molkereien 0,2 % weniger Rohstoff als im Vorjahreszeitraum. Auf dem Buttermarkt blieb die Nachfrage nach abgepackter Butter im Lebensmitteleinzelhandel zwar grundsätzlich stabil, das Absatzvolumen ging jedoch leicht zurück. Markensorten wurden teilweise günstiger angeboten als Eigenmarken. Der Preis für ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter blieb in der 38. Kalenderwoche bei 2,09 EUR.
Die Nachfrage bei Blockbutter zeigte sich leicht rückläufig. Die Rohstoffverfügbarkeit für Butter bleibt problematisch, da die Rohmilchanlieferung abgenommen haben. Die Produktion konzentriert sich besonders auf feste Lieferverträge. Die Lagerbestände sind weiter deutlich gesunken sind. Kurzfristige Lieferungen konnten teils festere Preisen verzeichnen. Angesichts des kommenden Weihnachtsgeschäfts, in dem damit gerechnet wird das die Nachfrage deutlich steigt, könnte sich die Knappheit noch weiter verschärfen.
Auf den Pulvermärkten hat sich die Lage etwas beruhigt. Nachdem die Preise beim Magermilchpulver deutlich angezogen waren, setzte sich in der vergangenen Woche eine seitwärts Bewegung durch. Die Marktteilnehmer zeigten sich abwarten und konzentrierten sich auf die Abwicklung der Kontrakte. Für kurzfristige Lieferungen wurden kaum Abschlüsse verzeichnet. An der EEX Leipzig sank der Preis für Magermilchpulver auf 2.729 EUR/t für Liefertermine von September 2024 bis Mai 2025. In der 37. Kalenderwoche wurden 1.505 t gehandelt, 1.680 t weniger als in der Vorwoche. Global stieg der Preis auf 2.525 EUR/t, blieb aber unter den deutschen Preisen, wodurch die Nachfrage aus Drittländern verhalten blieb.
ZMP Live Expertenmeinung
Besonders die Rohstoffverfügbarkeit bleibt problematisch. Die Milchlieferungen sind aufgrund von hohen Temperaturen und Krankheiten rückläufig. Insgesamt führt die begrenzte Verfügbarkeit von Rohstoffen zu einer Stabilisierung und teils festeren Preisen, besonders im Hinblick auf das kommende Herbst- und Weihnachtsgeschäft.