In den ersten Februarwochen setzte sich der saisonale Anstieg der Milchmengen weiter fort. Dennoch blieben die Mengen immer noch unter Vorjahresniveau. Die ZMB stellte fest, dass in der 6. Kalenderwoche die Menge um 0,3 % gegenüber der Vorwoche gestiegen ist, insgesamt lag das Ergebnis immer noch 2,7 % unter dem Wert des Vorjahres. Eine spürbare Erholung blieb weiterhin aus somit aus. Derweil zeigt sich die Preisentwicklung am Spotmarkt uneinheitlich. Das ife Institut Kiel notierte in der vergangenen KW einen durchschnittlichen Preis von 48,40 Ct/kg sank (rund minus 0,4 Ct zur Vorwoche), dem entgegen stieg der Spotmilchpreis in den Niederlanden um 0,5 Ct. In Norditalien waren dagegen rückläufige Preisentwicklungen zu beobachten.
Auf dem Buttermarkt zeigt sich der Handel mit abgepackter Butter im Vergleich zur Blockbutter solide. Die Hersteller waren mit der Nachfrage nach abgepackter Butter zufrieden. Die Verkaufszahlen entsprachen den saisonalen Erwartungen, auch wenn laut nationaler Verkaufsstatistik die Abrufe zuletzt leicht zurückgingen. Die zum Monatsbeginn gesenkten Ladenpreise hatten bisher kaum Einfluss auf den Absatz. Das 250 Gramm-Päckchen lag bei 2,19 Euro. Mitte Februar blieb der Blockbuttermarkt verhalten. Käufer warteten auf Preisentwicklungen und vor allem auf mögliche Preissenkungen, während Hersteller wenig Verkaufsdruck verspürten. Anfragen aus der Industrie führten selten zu Abschlüssen, da die Preisvorstellungen weit auseinanderlagen. Die Preise sanken weiter: An der Kemptener Börse lag Blockbutter am 19. Februar zwischen 6,95 und 7,10 EUR/kg, 10 bis 20 Cent weniger als in der Vorwoche. Auch an der EEX in Leipzig gingen die Preise zurück, wenn auch langsamer. Termingeschäfte für Februar bis Oktober 2025 fielen im Schnitt um 22 EUR auf 6.973 EUR/t. Das Handelsvolumen schrumpfte erneut auf 710 Tonnen (142 Kontrakte).
Auch Mitte Februar war die Nachfrage nach Schnittkäse auf einem anhaltenden hohen Niveau, insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel prägte den Markt, hier wurden überdurchschnittliche Mengen bestellt. Aber auch die Gastronomie und Industrie riefen ihre Ware wie geplant ab, während europäische Länder weiteren Bedarf meldeten. Wohingegen beim Geschäft mit Drittländern die Importbeschränkungen durch die Maul- und Klauenseuche weiter ein Thema bleiben und die Geschäfte eingeschränkt sind. Insgesamt normalisiert sich aber auch der Markt wieder. Gleichzeitig blieben die Lagerbestände knapp – das Niveau in den Reifelägern hat kaum Zeit sich zu erholen und bleibt verhältnismäßig jung. Kurzfristige Anfragen konnten kaum bedient werden, und eine Entspannung ist aufgrund des begrenzten Rohstoffangebots nicht in Sicht. Die Preise blieben in der vergangenen Woche zwar stabil, langfristig rechnen die Marktteilnehmer jedoch mit einem Anstieg.
Mitte Februar zeigte sich der Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität stabil. Während die europäische Ernährungsindustrie weiterhin solide nachfragte, ging das Neugeschäft mit neuen Handelspartnern etwas zurück. Hoffnungen auf neue Impulse kamen durch eine Messe in Dubau. Hier waren vor allem Drittländer, besonders aus Teilen Nordafrika, interessiert an europäischer Ware. Einschränkungen beim Export bestanden weiterhin in Ländern aufgrund der Maul- und Klauenseuche. Die Preise für Magermilchpulver waren überwiegend stabil bis leicht ansteigend, was die gestiegenen Kosten für Magermilchkonzentrat widerspiegelte. An der EEX in Leipzig sanken die Termingeschäfte für Februar bis Oktober leicht auf 2.671 EUR/t, was einem Rückgang von 21 EUR im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Das Handelsvolumen stieg auf 2.020 t. Auch beim Internationale Preise für Magermilchpulver schwächten sich nach zwei Anstiegen ab. Beim GlobalDairyTrade-Tender in Neuseeland fiel der Preisindex am 18. Februar um 2,5 % auf durchschnittlich 2.630 EUR/t. Diese Entwicklung machte deutsche Ware auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig, zumal die USA als größter Exporteur höhere Preise verlangten.
ZMP Live Expertenmeinung
Zwar setzte sich der saisonale Anstieg der Milchmengen fort, blieb jedoch nach wie vor unter dem Vorjahresniveau, sodass auch die Rohstoffknappheit weiterhin Thema bleibt. Auch die Blauzungenkrankheit treibt die Marktteilnehmer um. Zwar zeigten sich teils schwächere Preise, allerdings rechnen die meisten Marktteilnehmer nicht mit weiter fallenden Preise. Zumal vor allem aus dem LEH die Nachfrage kaum abzureißen scheint.