Die Milchmengenanlieferungen gehen auch im weiteren Juni-Verlauf zurück. Gegenüber der 22 Kalenderwoche wurden in der 23. Kalenderwoche rund 0,5 % weniger Rohmilch an die deutschen Molkereien geliefert. Damit hat sich der bisherige Gesamtjahresvorsprung auf 2,6 % leicht reduziert. Der Rückgang der Milchanlieferungen spiegelt sich in festeren Preisen an den Rohstoffmärkten wider. Spotmarktmilch wurden um 1,7 Cent/kg mit 37,2 Cent/kg fester gehandelt. Einzig in den Niederlanden gaben die Spotmarktpreise um 1,4 % nach. Sowohl konventioneller Rahm als auch Magermilchkonzentrat konnten sich preislich gegenüber der Vorwoche um 1 Cent/kg befestigen.
Formbutter wird etwas schwächer nachgefragt als noch vor einer Woche. Die Abrufe aus dem Lebensmitteleinzelhandel haben sich reduziert. Dafür urschlich sind die nun beginnenden Ferien in den ersten Bundesländern. Entsprechend der geringeren Nachfrage ging es für die Notierungen an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse nach unten. Am oberen Ende der Preisspanne wurden 0,16 Euro/kg weniger notiert. Die Verbraucherpreise zeigen sich mit 1,45 Euro je 250 Gramm weiterhin preisstabil. Hingegen setzt die Nachfrage nach Blockbutter wieder leichte Impulse. Zwar sind die Nachfragen weiterhin nicht überschwänglich, die Anzahl und die nachgefragten Mengen haben sich aber erholt. Insbesondere Lieferungen für das letzte Quartal des Jahres standen im Mittelpunkt der Gespräche, preislich liegen Käufer und Verkäufer aber immer mal wieder auseinander. Das Exportgeschäft bleibt verhalten. Die Preisnotierungen konnten leicht angehoben werden. Anders entwickelten sich hingegen die Blockbutterpreise an der Terminbörse EEX. Bei durchaus beachtenswerten Umsätzen tendieren die Kontraktpreise bis zum Monat Februar etwas schwächer als in der Vorwoche. Im internationalen Markt hat Butter zugelegt. Beim Global Dairy Trade Tender in Neuseeland ging es um 5,5 % nordwärts auf einen umgerechneten Preis von 4.920 Euro/t, womit die europäische Ware weiterhin wettbewerbsfähig im Handel mit Drittsaaten ist.
Die Absätze am Käsemarkt sind weiterhin umfangreich. Die Nachfrage der Verbraucher ist weiterhin sehr hoch und auch Industrie und Großverbraucher zeigen Bedarfe und rufen entsprechende Mengen ab. Insbesondere die Biergartenzeit stabilisiert hier die Nachfrage zusätzlich. Mit der weiter einsetzenden Urlaubszeit aufgrund der beginnenden Ferien zeigen sich auch die Käufer in den Urlaubsregionen Südeuropas einkaufswillig. Die rückläufige Milchanlieferung spiegelt sich in der Produktion wider, mit den umfangreichen Warenausgängen sinkenden die Lagerbestände. Teilweise können neue Anfragen nicht bedient werden, wie es heißt. Die Notierungskommission in Hannover setzte die Notierung auf dem erhöhten Vorwochenniveau für Blockwaren fort, auch Brotware blieb preislich stabil.
Impulslos verläuft hingegen wie in de Vorwoche der Pulvermarkt. Die Geschäftsverläufe beim Magermilchpulver werden wie die Nachfrage als ruhig beschrieben. Wegen der nun beginnenden Urlaubszeit wird auch nicht mit einer schnellen Belebung der Nachfrage gerechnet. Kurzfristige Lieferungen werden hier und da noch neu abgeschlossen. Für spätere Termine zeigt sich weiterhin eine abwartende Haltung der Käuferseite. Aus dem Export kommen ebenfalls keine Impulse, insbesondere von der Nachfrage aus China hatten sich Marktteilnehmer mehr erhofft. Die Preisspanne bei der gestrigen Notierung konnte sich aber unteren Ende jedoch leicht verbessern. An der EEX wurde Pulver umfangreicher gehandelt als in der Wochen zuvor. Die Preise zeigen sich auf Wochensicht dabei wieder etwas schwächer. Auch beim Global Dairy Trade Tender gab Magermilchpulver nach und sank um 2,3 % auf umgerechnet 2.439 Euro/t. Die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Ware schränkt sich dadurch aber nicht ein. Unverändert zeigt sich Vollmilchpulver. Der Geschäftsverlauf ist weiterhin ruhig und Abschlüsse konzentrieren sich vor allem auf kurzfristige Lieferungen innerhalb des europäischen Binnenmarktes. Die Notierungen blieben mit 3.420 bis 3.600 Euro je Tonne stabil auf dem Vorwochenniveau. Molkenpulver wurde zuletzt wieder etwas schwächer nachgefragt und auch die Preise gaben in der Notierung gestern nach.
ZMP Live Expertenmeinung
Am Milchmarkt deuten sich die ersten Anzeichen der beginnenden Ferien an. Die Urlaubsregionen rufen bei deutschen Werken umfangreiche Käsemengen an, gleichzeitig ordert der LEH weniger Formbutter. Die Teilsegemente entwickeln sich uneinheitlich, insgesamt deutet sich aber weiterhin Stabilität an.