Die Mengen angelieferter Rohmilch stagnieren. Gegenüber der Vorwoche wurden in der 10. Kalenderwoche des Jahres 0,1 % mehr Milch angeliefert. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr ist weiterhin mit 3,2 Prozent hoch. An den Rohstoffmärkten zeigt sich jedoch eine belebtere Nachfrage. Industrierahm wird vermehrt nachgefragt und auch beim Magermilchkonzentrat deutet sich eine höhere Nachfrage bei gleichzeitig sehr gut ausreichendem Angebot an. Die Notierung am Spotmarkt ist gegenüber der Vorwoche um 1,1 Cent auf 29,5 Cent/kg gestiegen.
Unverändert zeigt sich die Notierung für Formbutter an der Butter- und Käsebörse in Kempten und auch die Verbraucherpreise für das 250-Gramm_Päckchen zeigen sich mit 1,49 Euro stabil. Molkereien erwarten eine höhere Nachfrage nach Butter für das in Kürze anstehende Osterfest, die Nachfrage und die Abrufe bewegen sich aber weiterhin auf dem in der Vorwoche erhöhten Niveau stabil. Impulse fehlen am Markt für Blockbutter. Die Preise tendieren hier seitwärts. Es finden vermehrt Gespräche für Lieferungen im dritten und vierten Quartal statt, Abschlüsse kommen aber nur wenige zustande. Zumeist stehen Käufer und Verkäufer zu weit auseinander. An der EEX tendieren die Butterkontrakte insbesondere in der zweiten Jahreshälfte auf Wochensicht etwas schwächer, liegen aber weiterhin über dem aktuellen Kassamarktniveau. Die Umsätze an der Terminbörse in Leipzig waren zuletzt wieder etwas höher. International hat Butter beim Global Dairy Trade Tender in Neuseeland um 3 Prozent nachgegeben. Umgerechnet lautet die Notierung hier 4.406 Euro/t.
Während die Notierungen für Emmentaler in Kempten weiterhin unverändert ist, hat die Notierungskommission in Hannover die Handelsspanne für Blockwaren Gouda/Edamer am unteren Ende um 10 Cent erhöht. Brotwaren haben am oberen Ende hingegen um 10 Cent/kg nach. Die Abrufe aus dem Lebensmitteleinzelhandel bleiben konstant auf gutem und zufriedenstellendem Niveau. In Bezug auf zusätzliche Nachfragen durch das bevorstehende Ostergeschäft bleiben die zusätzlichen Anfragen aber hinter den Erwartungen der Händler zurück. Auf vereinbartem Niveau laufen die Abrufe in die Absatzkanäle Großverbraucher und Industrie, neue Impulse bleiben aber wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen für spätere Lieferungen derzeit aus. Das Exportgeschäft kommt weiter, wenn auch langsam, in Fahrt. Zuletzt haben vor allem Käufer aus Griechenland und Italien vermehrt Waren in Deutschland bestellt, um sich auf die bevorstehende Reisezeit vorzubereiten. Die Reifelager werden derzeit als unterdurchschnittlich und jung beschrieben.
Ruhiger ist es am Markt für Magermilchpulver geworden. Sowohl für Futtermittelwaren als auch für Pulver in Lebensmittelqualität zeigt sich eine zurückhaltende und abwartende Nachfrage. In dieser Woche gesenkte Preise haben jedoch zu einer leichten Belebung der Nachfrage nach kurzfristigen Bedarfen geführt. Die Warenverfügbarkeit ist weiterhin ausgesprochen gut, vermehrt, so scheint es, lenken die Molkereien die höheren Milchmengen in die Produktion von Blockbutter und Magermilchpulver. An der EEX zeigten sich, wenn auch leichte, Kursverluste für die gehandelte Kontrakte auf kurzer und langer Sicht. Beim zweiten Global Dairy Trade Tender im Monat März zeigten sich ebenfalls schwächere Tendenzen. Magermilchpulver gab in Neuseeland um 3,5 Prozent nach. Nebenfalls beim Tender nachgegeben hat Vollmilchpulver. Dieses fiel um 1,5 Prozent gegenüber der letzten Auktion Anfang März. An den hiesigen Märkten zeigt sich eine verhaltene Nachfrage, Geschäftsabschlüsse kommen, wenn im Umfeld der europäischen Lebensmittelindustrie zustande. Einheitliche Preistendenzen gibt es nicht. Die Butter- und Käsebörse senkte die Handelsspanne gestern am unteren Ende um 30 Euro und erhöhte gleichzeitig am oberen Ende der Notierung die Handelsspanne um 30 Euro auf 3.440 - 3.580 Euro/t. Die Geschäftsabschlüsse für Molkenpulver haben sich ebenfalls mengenmäßig abgeschwächt, preislich fehlt es auch hier zuletzt an einer klaren Tendenz in die eine oder andere Richtung.
ZMP Live Expertenmeinung
Eine ganz klare Tendenz fehlt aktuell. Vieles spricht dafür, dass sich die Milchproduktmärkte weitehrin in der Bodenbildung befinden. Die Börse pendelt zuletzt zwischen dem aktuellen Kassamarktniveau und einem leicht höheren Preisniveau hin und her. Die Grundauszahlungspreise der Molkereien dürften auch in den kommenden Monaten Korrekturen nach unten erfahren.